Unsere Familie wurde heute um zwei Freunde erweitert: Schon länger war abgemacht, dass Daniela und Dani in der zweiten Wochenhälfte auch zu uns ins Hotel Central stossen werden und wir dann gemeinsam ein paar Touren unter die Felle nehmen würden. Wir hatten in der Person von Dani also einen weiteren  kompetenten Mitplaner für unsere Vorhaben. Als erste gemeinsame Tour fiel unsere Wahl auf den formschönen Piz Daint, im Talabschluss des Münstertals über dem Ofenpass gelegen. Bei den vielen Aufstiegs- und Abfahrtsvarianten auf diesen Berg entschieden wir uns für den Weg ab Buffalora mit Abfahrt nach Tschierv. Dieser Aufstieg präsentiert sich am Sanftesten - nur der Schlusshang weist eine gewisse Steilheit auf. 

Auch diesen Tag begannen wir sehr gemütlich mit einem ausgedehnten Frühstück und dem Gang aufs Postauto um 9 Uhr 40. Ein gut gelaunter Chauffeur lud uns für die Fahrt über den Ofenpass auf, die an diesem prächtigen Februartag bereits das erste Highlight darstellte. Das zweite war der wunderschöne Aufstieg von Buffalora auf den Piz Daint. Schon vor 12 Jahren waren wir diesen Weg gegangen - allerdings im Sommer und per Mountain Bike. Die erste MTB-Tour der ganzen Familie durchs Val Mora und das Val Vau mit dem sechsjährigen Aurelio. Und heute ist mir dieser junge Mann über den Kopf gewachsen und gibt durchaus seine eigene Meinung zum Besten. Wie die Jahre doch vergehen!

Eine grosse Gruppe konnten wir trotz gemächlichem Tempo hinter uns lassen und fanden Zeit, die Flugkünste eines Bartgeiers und eines Adlers zu bewundern. Die seltenen Sichtungen der Bartgeier sind wegen der enormen Flügelspanne des Vogels sehr eindrücklich. Problemlos brachten wir die gut 1000 Höhenmeter hinter uns. Ein kalter Westwind liess uns nicht lange auf dem Gipfel verweilen. Es reichte nur für ein paar Fotos und das Umrüsten auf Abfahrt. Durch die Südostflanke ging es danach steil runter, wobei die Schneequalität noch zu wünschen übrig liess. Im Mittelteil der Abfahrt wurde es aber besser (allerdings nicht sturzfrei) und ein paar Freudenjauchzer erschütterten den Münstertaler Himmel. 

Bevor es durch ein steiles Waldstück mit Sprüngen und Baumumkurven weiter ging, machten wir bei einem fast komplett eingeschneiten Jägerhüttchen endlich Mittagspause. Aurelio stand kurz vor dem Hungerstreik. Wir alberten wie immer herum und machten ein paar schöne Fotos vom Hüttchen und den Bäumen ringsum. Die beim gestrigen Wärmeeinbruch entstandene Schneekruste liess sich entgegen unserer Befürchtungen ziemlich gut fahren, sodass die Kids für den Fotografen Dani ihre tollkühnen Waldsprünge zum Besten geben konnten. 

Durch niederen Arvenwaldbestand erreichten wir Tschierv. Auf der Langlaufloipe ging es - ganz entgegen der gestrigen Erfahrung - sehr flott voran. So beschlossen alle ausser Aurelio und Felice, noch ein paar weitere Skatingschritte über die Ebene von Falera zu machen. Heute ging das locker und schnell, sodass wir einige Minuten vor dem Postauto von A. & F. vor der Hoteltüre in Valchava abschwingen konnten.