Unsere dritte kleine Tour rund um Varese - diesmal im Parco Regionale Campo dei Fiori - führte uns in die Hügel oberhalb der Stadt. Sie bilden die Grenze zum Lago Maggiore, dem grössten der vielen Seen in dieser Gegend der Lombardei. Auf einer steilen und zunehmend schlaglochbehafteten Strasse konnten wir den Berg hochkurven, ohne dass wir Schusters Rappen hätten bemühen müssen. In der Nähe des Geisterhotels Campo dei Fiori mit seinen vielen Funkantennen auf dem Dach und seit den Achzigerjahren des letzten Jahrhunderts verlassen, stellten wir unser Gefährt ab und schlüpften in besseres Schuhwerk. Wir hatten eine Tour - gefunden auf Komoot - vor, welche zuerst einen Loop zum Monte Tre Croci beschrieb und nachher eine Runde entlang des Grates bis zum Forte di Orino realisierte. Die militärische Vergangenheit des Hügelzugs war an beiden Eckpunkten unübersehbar. Während der Monte Tre Croci ein Heldendenkmal für die verschiedenen Heerteile des Esercito Italiano ist, kann man auf dem Forte di Orino die alten Befestigungsanlagen besuchen. Die Wanderung wäre aussichtsreich, hätte uns nicht eine Wolkenschicht beziehungsweise ein tief gelegener Kondensationspunkt die Sicht auf Poebene und Alpen verwehrt. So konnten wir bloss ab und zu eine Talortschaft erspähen, während sich die Seen und die Alpen hinter grauen Schleiern verbargen. 

Alicia und Felicitas verzichteten auf den Gang bis zum Forte, weil eine Fussverletzung bei Alicia kein schmerzfreies Laufen zuliess. Der Kraxelweg dem Grat entlang war zwar interessant, aber eben auch steinig und wenig fussschonend. Als Rückweg wählten wir die Forststrasse, welche uns rasch wieder zum Auto zurückbrachte. Wir verliessen den nebligen Berg nach einem Tee in der Osteria Irma schnell wieder und kehrten stattdessen im Tal unten ein, wo wir an der Sonne einen feinen Scampi-Teller geniessen konnten. Gleichentags machten wir uns noch auf die Heimreise, nicht ohne das Auto mit feinen italienischen Spezialitäten gefüllt zu haben (und vor dem Gotthard eine Stunde Wartezeit in Kauf genommen hatten). 

Relive Forte di Orino