Wintertürmli

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Aufstieg über den Rossfirn Richtung Wintertürmli (links) und Klein Spannort (rechts), UR

Für einmal suchte ich vergeblich nach Tourenfreunden für diesen Samstag. Entweder wollten sie gümmelen, zu Hause basteln oder fanden die Temperaturprognosen als zu ungeeignet für Skitouren. Angesagt waren nämlich ausserordentlich hohe Temperaturen für den Monat April. Ob die Abstrahlungsverhältnisse für ein genügendes Gefrieren der Schneedecke reichen würden, war unklar. Lust auf Schnee hatte ich nach dem frühlingshaften Abstecher nach Italien aber trotzdem, sodass ich beschloss, alleine loszuziehen. Im Meiental, so vermutete ich, würde es noch andere Tüüreler geben. Damit war ich «in Gesellschaft» und würde im Falle eines Notfalles nicht vergessen gehen. Aber so weit wollte ich es natürlich nicht kommen lassen. 

In der Tat waren schon an die 20 Fahrzeuge Gleichgesinnter bei der Gorezmettlenbrücke abgestellt, als ich dort um halb sieben Uhr eintraf. Das Autothermometer zeigte +6° an. Das erübrigte zwar das Anziehen einer Jacke, hatte aber logischerweise über Nacht auf das Gefrieren der Schneedecke keinen positiven Effekt gehabt. Das war für das Gorezmettlental noch nicht so tragisch. Und tatsächlich besserte sich der Schneedeckenzustand beim Höhersteigen zusehends. Für ein paar Kehren montierte ich sogar die Harscheisen. Den Abzweiger Richtung Bärenhorn liess ich links liegen - die Spur führte  Richtung Wintertürmli. Dort hinauf zog es die meisten Leute. Einigermassen zügig erreichte ich das Skidepot, nachdem ich eine flachere Spur als meine Vorgänger in den steilen Schusshang gelegt hatte (die fleissig von Nachfolgern benutzt wurde). 

Fehlte noch mein erster Gang über das Couloir zum Gipfel des Wintertürmlis. Dort oben war ich trotz mehrfachen Besuchen im Gebiet noch nie. Die Steigeisen und der Schaufelpickel, mit denen ich mich ausrüstete, waren keineswegs überflüssig. Ich versandte vom höchsten Punkt ein paar Fotos an die zu Hause Gebliebenen und stieg rasch wieder zum Skidepot zurück. Schliesslich wollte ich den guten Moment für die Abfahrt nicht verpassen. Wie geplant konnte ich um elf Uhr abfahren. Heute genau die richtige Zeit. Ich wählte die Bärenhorn-Seite, also den Chüefadfirn, für meine einsamen Kurven. Das erwies sich als gute Wahl: schöner Sulz, besonders im Mittelteil, belohnten meinen Entschluss, heute nicht ausgeschlafen zu haben. 

Da ich um etwa 13 Uhr bereits wieder zu Hause war, konnte zur Freude meiner Angetrauten noch Rasen gemäht und Schildkrötengehege repariert werden. Allerdings - so musste ich dann am Nachtag feststellen - war das alles etwas zu viel für meinen Rücken, der mit einiger Pein auf diesen intensiven Samstag reagierte und mir in Erinnerung rief, dass ich das 20. Altersjahr längst hinter mir gelassen hatte. 

Id3136
Datum06.04.2024
TourWintertürmli
Ziel_erreichtJa
RouteGorezmettlenbrücke an der Sustenpassstrasse - Rossplangg - Rossbiel - Rossfirn - Wintertürmli. Abfahrt über die Bärenhorn-Route (Chüefadfirn)
GipfelWintertürmli am Kl. Spannort 3003m
BegleiterChregu Solo
GebietZentralschweiz
TourentypSkitour
HM_rauf1388
HM_runter1388
Distanz_KM
Verhaeltnisseknapp gefroren am Start, ab hinterem Gorezmettlenbach gut, Mittelteil sehr schöner Sulz
Huetten
Featured_Fototbi_2024-04-06.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit03:00:00
Abstiegszeit01:15:00
SchwierigkeitZS
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialSkitourenmaterial mit Steigeisen
Relive_URLRelive Wintertürmli

volle Distanz: 15291 m
Maximale Höhe: 2986 m
Minimale Höhe: 1615 m
Gesamtanstieg: 1479 m
Gesamtabstieg: -1508 m
Gesamtzeit: 04:14:59
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