Arnigrat – Wandelen

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Felicitas auf dem Arnigrat zwischen Sachseln OW und Melchtal

Für die Auffahrtstage 2022 hatte ich eigentlich mit Alicia die letzten Skitouren der Saison geplant: Wir wollten vier Tage ins Jungfraugebiet. Ein paar Faktoren zwangen mich aber zum Umplanen. Erstens fanden sich keine Kollegen mit Zeit und Lust für ein solches Unterfangen. Für Gletschertouren und mit der im Hochgebirge nicht so versierten Tochter wollte ich aber mindestens zu dritt sein. Des Weiteren waren die Temperaturen in den letzten Wochen viel zu hoch gewesen und der Schnee dramatisch zusammengeschmolzen. Auch auf den Gletschern lag nur noch wenig Spaltenüberdeckungsmaterial. Drittens hätten wir uns beim Abschied von den Gletschern schon wacker viel Skitragezeit eingehandelt. Das wichtigste Element eines solchen Vorhabens aber, das Wetter, hätte durchaus gepasst. Der Aletschgletscher lag beim Blick auf die Webcam stets über der auf der Alpennordseite aufgestauten tiefen Bewölkung. 

Als Alternative zum Hochtouren bot sich natürlich wandern an. Schon vor zwei Wochen hatte ich den Arnigrat ins Auge gefasst gehabt. Ich sah aber wegen möglichen Schneeflanken davon ab. Inzwischen war aber nochmals viel Schnee weggeschmolzen. Wir konnten diese blauweisse Wanderung also jetzt wagen. Wir starteten erst relativ spät - schliesslich war Feiertag und die Jungmannschaft am Vorabend im Ausgang. Mit dem MTB beabsichtigte ich die Laufstrecke etwas zu verkürzen und Asphaltgetippel zu vermeiden. Ich lud also Felice und Alicia auf der mit Fahrverbot belegten Strasse nach Oberbüelen aus, fuhr mit Auto und Bike nach Mülimäs auf der Älggistrasse, wo der vierrädrige Göppel parkiert wurde. Nun ging's per Bike zurück zu meinen beiden Frauen, welche ich auf der Alp Oberbüelen einholen konnte. Das Bike liess ich auf der Alp stehen und wollte es am Abend zu Fuss wieder holen. Das sollte sich als unnötig erweisen, weil wir drei Wanderer, die wir kreuzten, dazu überreden konnten, mein Bike bis zur Älggistrasse mitzunehmen. 

Der Weg war zuerst rotweiss markiert und führte auf einen ersten Gipfel, den Höch Dossen. Man befand sich gerade auf der Grenze zwischen Sonnenhang und wolkenverhangenem Melchtal. Der Blick zum Sarnersee und in die Pilatusregion war heute besonders schön. In den Alpen und auf unserem Grat brodelten aber die Wolken. Der Weiterweg über den nun blauweiss markierten Pfad, den Arnigrat, war attraktiv. Pelzanemonen, Schlüsselblumen, Enziane, Soldanellen, Rigirollen und weitere Frühlingsbotanik säumte den Wegrand. Der abschüssige Teil dieses Wegs war nicht so lang, aber die Ausgesetztheit auf der Gratschneide beträchtlich. Es galt: stürcheln verboten! 

Bald war die Wandelen erreicht. Mangels wärmender Sonnenstrahlen verweilten wir nur kurz auf diesem Gipfel, statteten aber dem Wengenhorn noch einen Besuch ab. Ein langes Schneefeld, wo es im Winter ein tragisches Lawinenunglück gegeben hatte, ermöglichte eine rassige Rutschpartie. Nach einem knieverschleissenden letzten Wegstück über Asphalt erreichten wir bald unser Auto wieder. Zum Abschluss des Tages statteten wir der Klause von Bruder Klaus im Flühli Ranft einen Besuch ab und dankten ihm für den allzeit guten Begleitschutz in den Bergen und die heutige unfallfreie und schöne Bergtour. 

Id3011
Datum26.05.2022
TourArnigrat - Wandelen
Ziel_erreichtJa
RouteMülimäs - Oberschwanden - Oberbüelen (mit Bike). Dann Selibach - Dössli - Höch Dossen - Hohmad - Arnigrat - Astelhorn - Wandelen - Wengenhorn - Mettental - Mülimäs
GipfelAstelhorn 2086m; Wandelen 2105m; Wengenhorn 2099m
BegleiterAlicia, Felice
GebietZentralschweiz
TourentypWanderung; Wanderung blau-weiss
HM_rauf1260
HM_runter1260
Distanz_KM16.46
VerhaeltnisseInsgesamt gute, wenn auch nicht ganz trockene Bedingungen. Schneefelder im Abstieg
Huetten
Featured_Fototbi_2022-05-26-1.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit03:45:00
Abstiegszeit02:00:00
SchwierigkeitT4
Wetterwolkenverhangen
MaterialWanderung leicht
Relive_URL

volle Distanz: 17264 m
Maximale Höhe: 2030 m
Minimale Höhe: 1056 m
Gesamtanstieg: 1398 m
Gesamtabstieg: -1399 m
Gesamtzeit: 05:45:23
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