Diese wunderschöne Tour am Cap Corse unternahmen wir von Erbalunga aus, dem Feriendomizil der dritten Woche unseres Korsikaurlaubs. Wir fuhren nach Macinaggio, deponierten bei einem freundlichen Motorradverleiher mein Bike zwecks späterer Rückfahrt zum Auto. Mit dem vierrädrigen Untersatz ging es noch 18km weiter bis an die nördlichste Spitze Korsikas, einem kleinen Ort names Barcaggio oder korsisch Barcaghju. Parkiert wurde etwas ausserhalb und dann nahmen wir den Zöllnerweg, oder "sentier douanier", unter die Wanderschuhe. Dieser ist sehr gut markiert und unschwierig. Etwas überrascht waren wir ob der relativ vielen Begeher an diesem heissen Tag. Vereinsamung stellte also keine Bedrohung dar. Auf der Tafel am Weganfang werden vier Stunden für den Weg bis Macinaggio veranschlagt. Diese Zeit konnten wir leider nicht einhalten: die attraktiven Badebuchten waren einfach zu zahlreich und das Fotografieren der landschaftlichen Schönheiten nahm auch seine Zeit in Anspruch. Heute war das Bummeln eben gewollt. Pressieren wäre bei diesen Temperaturen auch einigermassen sinnbefreit gewesen. Eine Strandbar nahe von Macinaggio verkaufte Pietra, das korsische Bier. Ein Vorteil, wenn man in der Hauptsaison die Strände aufsucht. Im Oktober wären diese Schuppen sicherlich alle zu. 

Die Rückholaktion des Autos mit dem Bike war weniger schlimm als befürchtet. Freilich ging es mit dem Col Saint Nicolas über einen Pass. Aber er liegt nicht so hoch über dem Meeresspiegel und das Runterfahren sorgte fürs Verdunsten des meisten Schweisses, der sich beim Bergauffahren auf der Haut gebildet hatte. So dauerte diese Aktion zwar insgesamt zwei Stunden während derer Aurelio und Felice in Macinaggio badeten, aber für mich war das Kurbeln nach dem Laufen keine Strafaufgabe.