Engelberg – D23 Bike Sternfahrt

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Sicht auf die Walegg von der Walenalp (OW) aus. Biketour Engelberg-D23

Endlich schien jetzt doch noch der Sommer in die Schweiz zurückgekehrt zu sein. Geschäftlich herrschte noch Sommerflaute, was mir das Freinehmen an einem zusätzlichen Tag erlaubte. Da Felice für eine Bergtour noch nicht frei war, beschloss ich, endlich mein Luzerner Bike  Sternfahrtenprojekt zum Abschluss zu bringen. Zögern liessen mich nur die Tatsachen, dass mir laut SchweizMobil Planung eine sehr strenge Tour bevorstand, ziemliche Sommerhitze angekündigt war und ich von den drei Bike-to-work Fahrten nach Zug und zurück schon vor der Tour schwere Beine hatte. Aber diese Sternfahrt bot immerhin Abkürzungsmöglichkeiten: so war der zweite Aufstieg des Tages - jener Richtung Gigi am Haldigrat - eigentlich fakultativ und es hätte auch untenrum über das Engelbergertal eine anständige Strecke resultiert. 

Mit typischer Chregu'scher ÖV-Kalkulation erreichte ich 20 Sekunden vor Zugsabfahrt die Zentralbahn in Luzern. Dieser Stress war einem platten Reifen und etwas knapp kalkulierter Aufstehzeit geschuldet. Ich erwischte den 7:10 Zug aber gerade noch und löste das Ticket dank moderner Technik im bereits fahrenden Wagen. Zeit zu verschnaufen hatte ich bis Engelberg genug und machte dort zuerst einen Halt in der Bäckerei. Dann ging's an den ersten grossen Aufstieg des Tages auf die Walegg. Dank der Westausrichtung dieses Hanges und der morgendlichen Kühle war das angenehm und gut zu meistern. Etwa 20 Minuten muss das Bike unterhalb der Walegg geschoben werden. Der Rest sind gute Alp- oder Wanderwege. Es war ein prächtiger Morgen, so ganz alleine und unterwegs in meinen geliebten Bannalper Bergen. Viele Erinnerungen an schöne Berg- und Skitouren kamen da auf, z.B. beim Unterqueren der Gross Chälen am Walenstock. 

Die coole Abfahrt des Tages wartete von der Walegg bis zur Chrüzhütte. Dieser kühn in den Steilhang geschnittene Weg - weder allzu steil noch steinig - war fast durchwegs fahrbar und bot fantastische Tiefblicke in flowigem Tempo. Voller Freude machte ich auf der Alp Oberfeld Pause bei einem Most und etwas von der Älplerin selbst Gebackenem. Kurz nach dieser guten Abfahrt folgte aber sogleich die Strafaufgabe des Tages: der Weg von der Bannalp zur Haghütte runter. Kaum ein Meter ist fahrbar, das Bike muss über Stock und Wurzel gewuchtet werden und glitschig war es obendrein. Da musste ich ein Schimpfwörterarsenal auspacken, welches zu zitieren mir mein eigener Blog-Kodex verbietet. 

Zum Glück musste nicht die ganze Strecke bis Oberrickenbach derart erlitten werden. Ab Haghütte gibt es eine Alpstrasse, die mir von der Sinsgäuer Schonegg Biketour bekannt war. In Oberrickenbach war es High Noon geworden und ich brauchte eine Pause. Es stellte sich auch die Frage, ob ich jetzt den Talweg über Wolfenschiessen befahren oder tatsächlich übers Gigi weiterkraxeln wollte. Eine Mittelvariante wäre noch gewesen, die Holzerbahn in den Haldiwald hinein zu benützen. Es fehlte aber an Bedienpersonal. Trotz Mittagsrast auf der Ladebrücke der Seilbahn liess sich niemand finden, der gewusst hätte, wie die Seilbahn in Bewegung gesetzt werden könnte. Nach Sandwich- und Nussgipfelstärkung hatte ich aber genügend Energie zusammengetrommelt, um den Aufstieg Richtung Gigi in Angriff zu nehmen. Jetzt war's definitiv heiss und nach den ersten 200 Höhenmetern leider nicht mehr fahrbar. Ich buckelte jetzt das Velo den Berg hoch, bevor ich endlich auf die Forststrasse im Haldiwald stiess. Just beim Eintreffen bei der Bergstation der Holzerbahn setzte jemand diese in Bewegung. Ich hätte also bloss länger Mittagspause machen müssen um mir diese Plackerei über den Schmidsboden zu ersparen. 

Zum Glück liessen sich in der Folge trotzdem noch 300 Höhenmeter Aufstieg umgehen: statt bis zum Gigi raufzupedalen erschloss sich eine Abkürzung über die Alp Obersack. Das war sehr willkommen und entschädigte für die entgangene Seilbahnfahrt. Nach dem gefühlt 50. Überwuchten einer Kuhsperre im Wanderweg war ich am Ende des zweiten Anstiegs. Es ging nur noch runter (bzw. bei Niederrickenbach dem schönen Weg folgend geradeaus). Ich sauste das Buochserhorn herab und nach Stans hinein. Dort machte ich die dritte Pause des Tages mitten auf dem Rathausplatz. 

Noch fehlte die Strecke bis nach Hause: ich wählte den Umweg über den Horwer Winkel und in Luzern über die Salzfassstrasse und Büttenen. Das ergab einen weiteren, bisher ungefahrenen Zugang zu unserem Haus. Ab Seeburg hatte ich mit Krämpfen zu kämpfen. Aber aufgeben war so nahe an dem Abschluss meines Sternfahrtenprojekts keine Option. Redlich abgekämpft bog ich auf die Zielgerade ein und wurde herzlich von meiner Allerliebsten mit einem Bier und viel Eiswasser empfangen. 

Id2953
Datum12.08.2021
TourEngelberg - D23 Bike Sternfahrt
Ziel_erreichtJa
RouteEngelberg - Schwand - Wand - Walenalp - Walegg - Oberfeld - Mälchbsetzi - Urnerstafel/Bannalp - Chrüzhütte - Haghütte - Oberrickenbach - Schmidsboden - Haldiwald - Obersack - Ober Plütschgen - Alpboden - Niederrickenbach - - Gibel - Büren - Stans - Horw - Winkel - Tribschen - Seeburg - Salzfass - Büttenen - Mülegg - Hinter-Niederdorf - Blatten - Adligenswil D23
Gipfel(Kein Gipfel) 0m
BegleiterChregu Solo
GebietZentralschweiz
TourentypBiketour; LU Bike Sternfahrten
HM_rauf2204
HM_runter2552
Distanz_KM78.33
VerhaeltnisseTrocken, hochsommerlich heiss
Huetten
Featured_Fototbi_2021-08-12.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit06:45:00
Abstiegszeit02:00:00
SchwierigkeitZS
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialBikematerial
Relive_URL

volle Distanz: 75516 m
Maximale Höhe: 1900 m
Minimale Höhe: 465 m
Gesamtanstieg: 2547 m
Gesamtabstieg: -2943 m
Gesamtzeit: 10:12:02
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