Chaiserstocksätz & Chronenstock

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Nach dem Ausstieg aus dem Couloir am Chronenstock SZ/UR. Links ein Vorgipfel, rechts Chaiserstock. Dazwischen Schlossberg und Spannort

Dank freiem Terminkalender im Geschäft, gutem Wetterbericht, reichlich gefallenem Neuschnee und verfügbarem Touren-Gspänli gab es am heutigen Donnerstag eine prächtige Skitour im vertrauten Lidernengebiet. Wir zogen dieses einigen anderen Ideen vor, insbesondere weil die doch erheblichen Neuschneemengen (zum Teil >60cm) es ratsam erscheinen liessen, in ein Gebiet mit bekannten Tourenvarianten zu fahren und vor Ort zu schauen, wie sich die Situation präsentieren würde. Also kurvten wir ins Riemenstaldertal und wollten im Chäppeliberg die kleine Seilbahnkiste nach Gitschen frequentieren. Wir waren aber beileibe nicht die Einzigen, die den guten Wetterbericht vernommen hatten und dem Nebel entfliehen wollten. Ohne lange Diskussion entschieden wir uns sofort fürs Hochlaufen statt des Anstehens. Zwar «kostete» dies die beiden möglichen Tourenziele Hundsstock und Rossstock. Aber mit Blüemberg und Co. hatten wir immer noch eine gute Auswahl. Dass wir schliesslich auf zwei ungeplanten Gipfeln landeten, war unserer Einschätzung der Lawinengefahr geschuldet und dem Vorhandensein einer Spur im Falle des Chronenstocks. 

Im ersten Teil des Aufstiegs bis auf Lang Eggen hatten wir noch einen Vorspurer. Dann mussten wir selber «a d'Seck». Wir entschieden uns wegen des beträchtlich vorhandenen Neuschnees, nicht auf den Blüemberg zu steigen. Stattdessen strebten wir dem flacheren Grat zwischen Chaiserstock und Fulen zu. Es gab auf der Skitourenkarte zwei Ziele, die man anstreben konnte. Eines trägt den Namen Hüendersädel. Ein pultartiger Berg, der sich beim Näherkommen als skifahrerisch wenig lohnend erwies. Stattdessen strebten wir dem Punkt 2363 zu, welcher direkt unterhalb der imposanten Chaiserstock-Westwand liegt. Er lockte mit einem schönen Gipfelhang und wies weniger als 30° Neigung auf. Beim Spuren wechselten wir uns ab und erreichten so unbehelligt besagten Punkt, in der Karte auch als «Chaiserstocksätz» bezeichnet (wobei unklar ist, ob das die Täler unterhalb sind oder tatsächlich unser erreichter Gipfel). Uns war's einerlei, immerhin waren weder Dani noch ich je hier oben gewesen. 

Den schönen Gipfelhang kosteten wir natürlich voll aus und fuhren in die Tüfelslaui zurück. Dort gab es jetzt eine Spur Richtung Blüemberg. Wir beschlossen, nochmals die Felle aufzuziehen. Bald stellten wir aber fest, dass die Spur Richtung Chronenstock führte. Das war uns auch recht, weshalb wir schliesslich auf diesem schönen Berg landeten. Das Gipfelcouloir erwies sich heute des vielen Schnees wegen im Gegensatz zu früheren Besuchen als einfach erkletterbar. Die Ski nahmen wir bis zuoberst mit. Jetzt hatten wir also doch noch einen tollen Gipfel - erst noch unerwartet - erreicht. 

Die Abfahrt stand unter einem etwas unglücklichen Stern. Zwar wären die Schneeverhältnisse mehr als tadellos gewesen, aber schon ganz zuoberst erwischte Dani einen Stein, der ihn zu Fall brachte und seinen Ski ziemlich in Mitleidenschaft zog. Bis auf fünf Meter, die wir zu Fuss gingen, fuhren wir durchs Couloir ab und wollten danach eine Variante des Gipfelhangs ausprobieren. Dieser erwies sich als zu steil. Dani löste sogar eine kleine Lockerschneelawine, welche ihm Skistock und Skibrille raubte. Beides fanden wir zwar wieder, aber den Hang entlang der Aufstiegsspur zu befahren wäre die bessere Wahl gewesen. Auch Richtung Höchi fanden wir nur eine suboptimale Rinne zum Runterkurven. Auch hier wäre eine Querung sinnvoller gewesen. Nichtsdestotrotz erreichten wir relativ unbehelligt den Parkplatz auf Martschen wieder. Der Nebel war inzwischen derart hoch geklettert, dass die letzten 350 Höhenmeter im bereits sehr feuchten Schnee ein Blindflug waren. Ein Beinahesturz dehnte mir zu guter Letzt noch den Aduktor im linken Bein, womit ich eine Erinnerung an diese nur halbwegs gelungene Abfahrt mit nach Hause trug. 

Id3128
Datum07.03.2024
TourChaiserstocksätz & Chronenstock
Ziel_erreichtJa
RouteMartschen im Riemenstaldertal (Chäppeliberg) - Usserst Hütten - Alt Stafel - Lang Eggen - Löcher - Chaiserstocksätz / Hüendersädel - Löcher - Tüfelslaui - Blüemalpeli - Chronenstock. Abfahrt über Färlen und Schluchen zurück nach Martschen.
GipfelChaiserstocksätz 2363m; Chronenstock 2451m
BegleiterDani
GebietZentralschweiz
TourentypSkitour
HM_rauf1796
HM_runter1796
Distanz_KM17.45
VerhaeltnissePerfekte Pulververhältnisse. Ca. 50cm Neuschnee am Vortag. Unterer Drittel bei der Abfahrt bereits feucht und schwer wg. Sonneneinstrahlung. Steigende Hochnebeldecke bis Höchi!
Huetten
Featured_Fototbi_2024-03-07.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit05:15:00
Abstiegszeit01:30:00
SchwierigkeitZS
Wetterschön - wolkenlos
MaterialSkitour normal
Relive_URLRelive Chaiserstocksätz & Chronenstock

volle Distanz: 18585 m
Maximale Höhe: 2483 m
Minimale Höhe: 1200 m
Gesamtanstieg: 1970 m
Gesamtabstieg: -1978 m
Gesamtzeit: 06:42:37
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