Schöne 6-tägige Tour von Avignon aus durch die südliche Provence und die Camargue, inspiriert von radreisen.at. In der dritten und letzten Frankreich-Ferienwoche unternahmen Felice und ich diese gemütliche Tour von Avignon ans Mittelmeer und mit einer Schlaufe wieder zurück nach Avignon. Unser kostbares eAuto parkierten wir in einer Tiefgarage des Apart'Hotels St. Marthe in Avignon, wo es sicher hinter Schloss und Riegel brav auf uns wartete. Wir entschieden uns entgegen den ursprünglichen Plänen, die Dienste von Taxis oder von Uber nicht in Anspruch zu nehmen und dafür mit superwenig Gepäck zu reisen - schliesslich war schönes und warmes Sommerwetter ohne Niederschläge angekündigt. 

Die Höhepunkte der Tour waren die wunderbaren südfranzösischen Städte Avignon, Arles, St. Maries-de-la-Mer und Uzès. Dazu gab es eine Reihe weiterer verschlafener Dörfer und Städtchen (z.B. Beaucaire und Tarascon) entlang der Route, wo es zuweilen zwar Kaffee, aber kein Mittagessen gab. Ein Ort war pittoresker als der andere. Die beste Ehefrau von allen war begeistert und kam voll auf ihre Rechnung. Unsere Radelbedingungen waren ausser am zweiten Tag hervorragend: immer schön warm aber nie zu heiss und mit sehr gemütlichen Etappenlängen. An besagtem 2. Tag, mit 70km die längste Etappe, herrschte auf der Hälfte der Strecke ein starker Gegenwind. Er trocknete uns aus und zermürbte für kurze Zeit die Gemüter. Aber nach einem Bad im Meer, Vollmondaufgang und einem guten Abendessen war der Furor besänftigt. 

Beeindruckt waren wir auch vom Pont du Gard, dem berühmten römischen Aquädukt in der Nähe von Remoulins. Das Bad im Fluss direkt unterhalb dieses antiken Wunderwerks machte das Erlebnis - trotz der vielen Leute in ihren Kajaks - unvergesslich. Und dass uns der Inhaber des B&B «Mas de la Fosse» gleich die Schlüssel seines Pickups überliess, damit wir im nächsten Dorf ein Dîner geniessen konnten, beeindruckte uns nebst der schönen Anlage seines Gasthofes samt Swimming Pool. Auch die unerwartete Stier(kampf)kultur der Camargue mit ihrer Folkloristik und die damit verbundenen kulinarischen Genüsse trugen das Ihre zum sehr positiven Ferienerlebnis bei. 

Verkehrstechnisch empfiehlt sich die Region sehr für Veloferien: es lässt sich ausnahmslos auf fast autofreien Nebenstrassen und eigens eingerichteten Velowegen ("voies vertes") fahren. Komoot hat hier bei der Routenfindung gute Dienste geleistet, obwohl wir das eine oder andere Mal durch einen Rebenacker fahren mussten, abenteuerliche Single Trails befuhren oder vor verschlossenen Toren auf Privatgrundstücken standen. 

Übernachtungen: 

• 30.7.2023 Avignon; Apart'Hotel Sainte-Marthe
• 31.7.2023 Arles; Hôtel Amphithéatre
• 1.8.2023 Les Saintes-Maries-de-la-Mer; Hôtel-Brasserie l'Abrivado
• 2.8.2023 Saint Gilles; Domaine de la Fosse
• 3./4.8.2023 Remoulins-Vers-Pont-du-Gard; Aux berges du pont du gard
• 5.8.2023 Avignon; Apart'Hotel Sainte-Marthe