Für diesen Dienstag war der Durchgang einer Warmfront angekündigt. Es solle aber spätestens ab Mittag wieder gutwetter sein, was Alicia und mich zum Aufbruch Richtung Piz Dora bewog. Felice und Aurelio zogen einen Ruhetag ein und wollten auf dem Winterwanderweg nach Müstair laufen. Also hatte ich die Ehre, mit Alicia alleine den schönen weissen Spitz anzupeilen, der das Val Müstair beherrscht und der beliebteste Tourenberg des Tales ist. Da wir nur zu zweit waren, schafften wir es heute auf das 8 Uhr 40 Postauto Richtung Tschierv. Wir stiegen bei Orasom aus, welches direkt unterhalb des Piz Dora liegt. Vorerst schien sich die Sonne wie angekündigt durchzusetzen. Aber gegenüber der Kälte der Vortage war der Wärmeeinbruch heute deutlich spürbar. Die Bäume verloren ihre Schneelast und -pracht rasch. Eine ganze solche Ladung von einer hohen Tanne herunter traf mich im Aufstieg voll auf den Schädel. Zum Glück machte es mehr oder weniger nur Platsch. Aber einen Schrecken fasste ich trotzdem. Statt dass nun die Wolken der Sonne Platz machten, wurde der Himmel immer grauer. Bald waren nur noch sehr vereinzelte blaue Löcher auszumachen. Auch eine Pause nützte nichts. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt: Sie liess uns den Gipfel erreichen, segnete das Zeitliche dort oben aber endgültig. Wir rüsteten rasch auf Abfahrt um, genehmigten ein paar Schlucke warmen Tees und tasteten uns dann der Aufstiegsspur entlang zurück Richtung Tal. Bei einem Sturz ging Alicias Brille in Brüche: Die Bindung hatte sich vorher ohne Grund vom Schuh gelöst. Zum Glück blieb sie selber bei diesem Sturz unversehrt. Weiter unten war es dann für kurze Zeit sowohl sichtig als auch ganz O.K. zum skifahren. Ab zirka Waldgrenze mutierte der Schnee aber in eine arge Pappe. Zuerst klotzte es drastisch unter der Bindung, und dann ging es trotz steiler Geraderunterfahrt kaum mehr vorwärts. Der Wärmeeinbruch war endgültig da und mit ihm verschwand auch der skifahrerische Spass. Wo es gestern unter den Skiern noch zischte und rauschte, ging heute gar nichts mehr. Auf dem Fahrweg Richtung Fuldera, der eigentlich ein schönes Gefälle aufweist, mussten wir wacker stöckeln. Und bis wir via Langlaufloipe endlich in Valchava waren, verging eine halbe Ewigkeit. Das war definitiv Schnee zum Abgewöhnen. Ich befürchtete, dass wir bei diesen Verhältnissen keine einzige gute Tour mehr hier im Tal würden machen können. Zum Glück kam es aber anders! |
Id | 2914 |
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Datum | 16.02.2021 |
Tour | Piz Dora |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Tschierv Orasom - Funtauna Grossa - Era de la Bescha - Crap Nair - Las Chunas - Piz Dora. Zurück auf demselben Weg bis Funtauna Grossa, dann nach Fuldera Daint und Dora und über die Langlaufloipe bis nach Valchava |
Gipfel | Piz Dora 2951m |
Begleiter | Alicia |
Gebiet | Bündnerland |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1346 |
HM_runter | 1551 |
Distanz_KM | 17.32 |
Verhaeltnisse | Wegen Wärmeeinbruch nur die obere Hälfte gut. Unten Schnee klebrig und mühsam. Sogar runter muss man stossen. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2021-02-16.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 03:05:00 |
Abstiegszeit | 02:00:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | wolkenverhangen |
Material | Skitour normal |
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