Wegen der späten vorabendlichen Anreise nach Zweisimmen und mit der Winterhorntour in den Beinen beruhte die Tourenvorbereitung mehr auf Zufall als auf weitsichtiger Planung. Bei der nächtlichen Fahrt durchs Simmental hatte ich ein Schild am Strassenrand entdeckt, das den Skilift Rossberg als geöffnet auswies. Bei der Suche nach einer Tour in diesem Gebiet via swisstopo-Karte fand ich ein paar Möglichkeiten, die machbar schienen: Puntel, Schwalmflue, Buufal oder Niderhore. Dass daraus eine Schneesuchaktion werden würde, ahnten wir bei der Abfahrt anderntags in Zweisimmen noch nicht. Bei der Beiz auf Rossberg lag weit und breit kein Schnee. Nur gerade die Piste des Skilifts war beschneit. Die Skiliftspur selber war ein sehr schmales Band, das den Berg hochführte. Erst auf Höhe Bergstation (Höhenquote 1400) schien es genügend Schnee zu haben. Umkehren war irgendwie keine Option: Wir waren ja erst angereist und kannten die Verhältnisse im Gebiet noch nicht. Also einigten wir uns trotz allem auf einen Start mit Ski und Fellen, rechneten aber mit Skitragen über eine gewisse Strecke. Am Rande der Skipiste ging es die ersten 100 Höhenmeter flott bergan. Dann gab es aber nur noch grün und braun in Richtung unseres Tourenziels: der Schwalmflue. Wir schnallten die Skis an die Rucksäcke und überquerten die ersten Kuhweiden. Mit dem Höherkommen und der Sichtung der Schneeverhältnisse änderten wir das Tourenziel ein erstes Mal: von der Schwalmflue auf den Buufal. Über einen pickelhart gefrorenen und unangenehm zu besteigenden Nordhang (mittlerweile mit Ski und Fellen an den Füssen), erreichten wir die Alp Undere Buufal. Hier studierte ich nochmals das Handy mit swisstopo drauf und befand, dass der gegenüberliegende Hang Richtung Blutte Hubel besser aussah als der Buufal. Trotz fehlender Skiroute schien das machbar zu sein. Also wurde das Tourenziel ein drittes Mal angepasst. Und diesmal änderten wir es nicht mehr: Über schöne Hänge an der Sonne, die bereits abfahrtsbereit aufgeweicht waren, erreichten wir unseren Gipfel mit dem einmaligen (um nicht zu sagen anrüchigen) Namen: Blutte Hubel. Trotz der schönen Aussicht und der Freude über den erreichten Gipfel entschlossen wir uns für die Abfahrt ohne Gipfelhock: der Nordwind verhinderte den genussvollen Verzehr von Sandwiches und Schokolade. Es boten sich mehrere Varianten für den Weg zurück, wobei wir letzten Endes wohl diejenige mit den meisten fahrbaren Höhenmetern erwischten. Diese führte entlang des Vorholzallmi zur Bergstation des Skilifts. Es gab nur zwei kurze Tragestellen auf diesem Weg. Und unterbrechen mit Sonnen- und Brötchengenuss konnten wir ihn auch noch, nämlich auf der Alp Grätli. Auf gerade noch so fahrbarer Schneeunterlage erreichten wir die Skipiste, die im obersten Teil eine Eisbahn war. Danach liessen sich die Abfahrtsmeter durchaus genussvoll hinter einem bringen. Womit wir aus diesem Tag sicher das beste gemacht und zwischen Schneesuche und Skitragen eine akzeptable Mischung hatten. Und skifahrerisch nur wenig üble Momente zu überstehen hatten. |
Id | 3123 |
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Datum | 04.02.2024 |
Tour | Blutte Hubel |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Rossberg im Simmental - Schönebode - Äschlersläger - Undere Buufal - Hindere Niderhore - Blutte Hubel - auf dem N-Grat nach Grätli und Bergstation Skilift - auf der Skipiste zurück nach Rossberg |
Gipfel | Blutte Hubel 2061m |
Begleiter | Felice |
Gebiet | Berner Oberland |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 982 |
HM_runter | 982 |
Distanz_KM | 14.84 |
Verhaeltnisse | Kein Schnee auf Rossberg, nur Skipiste beschneit. Aufstieg hart und unangenehm. Deshalb auf S-Seite ausgewichen. Dort weicher. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2024-02-04.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 03:35:00 |
Abstiegszeit | 02:00:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Skitour normal |
Relive_URL | Relive Blutte Hubel |