Wissberg – Rotbandleiter – Leist – Rugghubel

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Der Sättelistock im Abendlicht, gesehen von der Rugghubelhütte, OW.

Mit der langen Biketour in den Muskeln war der sportliche Leistungshunger für Ausdauerübungen vorerst gestillt. Für die nächsten beiden Tage war ich durchaus für gemütlichere Touren zu haben und schlug Felice eine zweitägige Tour im Rugghubel Gebiet vor. Allerdings hatte ich zuvor einige Absagen von Hütten und Hotels kassiert und der eigentlich vorgesehene Dreitäger fiel der Nichtverfügbarkeit von Betten am Samstagabend zum Opfer. Es herrschte eben endlich schönes Sommerwetter und das wollten nicht nur wir ausnützen. So wurden aus den drei Tagen deren zwei, weil der Freitagabend bei der Unterkunftssuche deutlich einfacher ist. Die Rugghubelhütte konnte man Online reservieren und ich hatte da noch eine Tourenidee in petto, auf welche ich im Juli gestossen war. Erschwerend kam bei der Tourenplanung noch dazu, dass wir kein Auto hatten, weil Figlia Alicia mit dem Ushba nach Frankreich gefahren war. Kein Auto ist aber manchmal auch gut: So kann man Start- und Endpunkt einer Tour frei wählen, ohne Rücksicht auf ein parkiertes Auto nehmen zu müssen. 

Mit demselben 7:10 Uhr Zug wie gestern fuhren wir nach Engelberg. Heute ging es auch noch auf den Bus zur Seilbahnstation der Fürenalpbahn. Der Bus ist gratis - eine schöne Geste der Klosterdorftouristiker. So konnten wir kurz nach halb neun Uhr losmarschieren, bei vorerst nur teilweise bewölktem Himmel. Den Weg auf den Wissberg fanden meine Wanderschuhe von alleine: Ich war ja erst vor gut einem Monat auf diesem Gipfel gewesen. Im Gegensatz zum Juli war es heute aber kühl und windig. Der Himmel hatte sich überzogen und die Wolken sollten erst am Abend weider ein paar Sonnenstrahlen Platz machen. 

Ab Wissberg war der Weg Neuland für uns: auf unmarkierten Pfaden ging es runter zum Rotband, wo die bereits etwas in die Jahre gekommene Leiter am Fels montiert ist, die den Weiterweg zum Leist ermöglicht. Die 40 Meter hohe Konstruktion klebt kühn an der Felswand und die paar fehlenden Sprossen gaben dem Ganzen einen abenteuerlichen Touch. Das ist nicht jedermanns Sache, aber Felice und ich finden sowas noch spannend. Sie geben dem Wandern die Würze und machen einen Weg für uns auch zum Ziel. Nach der Leiter führte der Weg über einige Schnee- und Geröllfelder Richtung Leist. Er ist mit Steinmännern markiert und gut begehbar. Das Leist-Hochplateau hat uns dabei besonders gut gefallen: Es geht weglos durch einen prächtigen Alpengarten. Man merkt, dass hier kaum jemand durchgeht und die Landschaft noch im Urzustand ist. Wegmarkierungen hat es nun keine mehr. Sofern kein Nebel herrscht ist das aber kein Problem, weil man einfach Richtung Gipfel marschieren kann, der von Weitem sichtbar ist. 

Wir nahmen's gemütlich und schalteten viele Pausen ein, denn trotz des bedeckten Himmels drohten keine Gewitter und wir wollten ja "nur" bis zur Rugghubelhütte. Vom Leist bis zur Hütte ist es aber noch ein weiter (Um)weg, für den ich jetzt auch mein Geröllhalden-GPS einschalten musste. Die Landschaft ist unübersichtlich und die Steilwand des Leist ist nur an wenigen Stellen überwindbar. Erst im Hüenerstelli trifft man wieder auf Steinmänner und einen mit blauen Punkten markierten Pfad, welcher für die Hahnenband-Begeher gedacht ist. Diese blauen Punkte gibt es aber plötzlich nicht mehr. Der Grund ist - so erfahren wir später vom Hüttenwart - der Wildhüter, welcher das Durchwandern "seines" Griessenbodens zwecks Wildschutz nicht schätzt. Aus unserer Sicht ist das aber eher Jägerschutz als Wildschutz. Denn Wild stören tun die paar Wanderer im Sommer wohl kaum. Dafür ist der Weg zu schwierig und unübersichtlich und zieht wohl auch in Zukunft keine Wanderermassen an. 

Wir erlebten einen wunderbaren Hüttenabend auf Rugghubel. Die Tischnachbarn erwiesen sich als sehr nett, das Hüttenteam erfüllte alle Wünsche und die Abendstimmung auf diesem Horst war von erster Sahne. Zudem wies man uns beiden ein Viererzimmer zur alleinigen Benutzung zu, was fast schon Hotelkomfort bedeutete. Sogar die SAC-hüttenkritische Felice war mit diesem Arrangement sehr zufrieden und genoss den Abend ebenso wie ich. 

Id2954
Datum13.08.2021
TourWissberg - Rotbandleiter - Leist - Rugghubel
Ziel_erreichtJa
RouteFürenalp - Wissberg - Rotbandleiter - Fulenwasserteufi - Leist - Hüenerstelli - Griessenboden - Rugghubelhütte S.A.C.
GipfelLeist 2727m; Wissberg 2627m
BegleiterFelice
GebietZentralschweiz
TourentypWanderung; Wanderung blau-weiss
HM_rauf1289
HM_runter867
Distanz_KM13.55
VerhaeltnisseSommerliche Verhältnisse, allerdings mit Schauerneigung fast ganztags und noch vielen Schneefeldern
HuettenRugghubelhütte 2290m
Featured_Fototbi_2021-08-13.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit05:30:00
Abstiegszeit02:30:00
SchwierigkeitT5
Wetterwolkenverhangen
MaterialWanderung leicht
Relive_URL

volle Distanz: 14635 m
Maximale Höhe: 2666 m
Minimale Höhe: 1833 m
Gesamtanstieg: 1545 m
Gesamtabstieg: -1123 m
Gesamtzeit: 08:40:50
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