Die letzte Etappe unser dreieinhalbtägigen grossartigen Tour durch die Tessiner Berge sollte zugleich die längste werden. In den Beschreibungen im Internet und im Buch von Roberto Buzzini wird die Etappe von Cardada nach der Alpe Masnée in zwei Tagesetappen unterteilt. Wenn man aber wie wir in der entgegengesetzten Richtung wandert, eine Abkürzung um den Pizzo di Corbella herum nimmt und nur bis zur Cimetta geht, lässt sich das Teilstück auch in einem Tag machen. Allerdings sind dafür gute acht Stunden zu veranschlagen. Deshalb starteten wir heute fast eine Stunde früher als an den Vortagen: genau um acht Uhr. Das fiel uns insofern leicht, als auf der Hütte kein Wasser mehr im Reservoir war und das Morgenessen also ohne heissen Kaffee stattfinden musste. Auch die WC-Anlage funktionierte natürlich nicht mehr, was männiglich früh aus den Federn und in die Wanderschuhe trieb. Die Sonne begrüsste uns schon auf dem Passo Deva. Die heutige Etappe verlief weitgehend auf der Gratschneide zwischen dem Vallemaggia und dem Verzascatal, was immer wieder fantastische Tiefblicke ermöglichte. Zuweilen balancierte man über Blockgrate und Felsplatten, was den heutigen Gang sehr abwechslungsreich und spannend werden liess. Bloss der Flankenmarsch nach dem Mött di Pègor war etwas mühsam und im Stil der Tomeo-Spluga-Etappe. Man kam kaum vorwärts, weil es viele Couloirs zu queren galt. Der Distanzgewinn war jeweils minimal. Der Rest des Weges war aber ein grosser Genuss und besonders die Gipfel boten immer wieder Zeit zur Musse und Gelegenheit zum Runter- und Indieferneschaun. Trotz der Pracht am Wegesrand waren Felice und ich froh, endlich um halb vier Uhr auf der Cima della Trosa angekommen zu sein. Es ging nun nur noch sanft nach Cimetta runter. Schon ganz zu Anfang der Tour wollte ich die letzte Sesselbahnfahrt nach Cardada zwecks Knieschonung nicht verpassen. Dabei war es Felices Saas Feer Skisturzknie, welches sie mehr und mehr behinderte. Wir erreichten Cimetta früh genug, sodass auch noch der erste Durst gelöscht werden konnte. Flugs waren wir nachher in Locarno unten, froh diese 1500 Höhenmeter bequem per Bahn zurücklegen zu können. Die Pizza im Ristorante Il Torchio war nun redlich verdient: Der Hunger war doch beträchtlich. Wir liessen es uns gut gehen, rühmten die tollen vier Wandertage ein weiteres Mal und bestiegen um halb acht zufrieden den Zug Richtung Luzern. |
Id | 2763 |
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Datum | 05.10.2018 |
Tour | Via Alta Vallemaggia: Rifugio Alpe Masnée - Cimetta (Cardada) |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Rifugio Alpe Masnée - Passo Deva - Madom da Sgióf - Cima di Nimi - Cima - Mött di Pègor - Btta d'Orgnana - Passo del Lupo - Madone - Cima della Trosa - Cimetta - (Cardada - Locarno) |
Gipfel | Cima della Trosa 1869m; Cima di Nimi 2191m; Madom da Sgióf 2265m; Madone 2039m; Mött di Pègor 2169m |
Begleiter | Felice |
Gebiet | Ticino und Misox |
Tourentyp | Wanderung; Wanderung blau-weiss |
HM_rauf | 1079 |
HM_runter | 1478 |
Distanz_KM | 15.43 |
Verhaeltnisse | Tadellose trockene Herbstwanderbedingungen |
Huetten | Rifugio Alpe Masnée 2063m |
Featured_Foto | tbi_2018-10-05.jpg |
Tourenideen | Via Alta Verzasca |
Aufstiegszeit | 08:10:00 |
Abstiegszeit | 00:00:00 |
Schwierigkeit | T5 |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Wanderung leicht |
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