Heute war für die Tourenzielwahl ein ziemlich übler Stau auf den Strassen rund um Luzern verantwortlich. Wir waren auf der A4 in Rathausen unterwegs ins Engelbergertal und wollten eigentlich auf den Widderfeldstock. Ein Blick aufs Navi zeigte: alles rot in Luzern und Zeitverlust von mindestens einer Stunde. Ich nahm nach sehr kurzer Diskussion mit der besten Ehefrau von allen die Ausfahrt in Emmen und machte rechtsumkehrt. Das Schwyzerland lag ausserhalb des Staubereichs und konnte ohne Durchquerung von Luzern erreicht werden. Zuerst schlug ich das Twäsmerenhöreli im Bisistal vor. Beim Lesen des Strassenschildes «Pragel» in Muothatal kam mir aber in den Sinn, dass auch die Silberen heute ein sonniges und gutes Tourenziel abgeben würde. Bis ins Fruttli war die Pragelstrasse geräumt und einen Parkplatz fanden wir trotz etwas vorgerückter Tageszeit problemlos. 

Wir wählten heute den Weg dem Tal entlang statt des Gangs durch den Bödmerenwald. Auf der Karte sah das kürzer aus und an der Sonne war man etwas eher. Der Weg durch das tief verschneite Tal des teilweise gefrorenen Starzlenbachs war für Felice schon Anlass genug, ins Schwärmen zu geraten. Aber sie kriegte noch weiteren: ein wolkenloser Himmel, die im Winter ziemlich verlassene Gegend des Pragelpasses und der liebliche Aufstieg auf die Silberen begeisterte uns beide. Nur die viel zu steile Spur und der gegen oben immer kühler werdende Wind boten Anlass zu etwas Gemotze, aber das war mehr im Scherz gemeint denn tatsächlich Grund zum Reklamieren. Meine veranschlagten vier Stunden für diesen Aufstieg hielten wir ziemlich genau ein, auch wenn wir oft zwecks fotografieren anhalten wollten und natürlich auch eine Pause einschalteten. 

Auf dem Gipfel hielt es uns nicht sehr lange. Zu kühl blies die Bise und zu sehr lockte der Pulverschnee. Wie schon fast die ganze bisherige Saison trafen wir auch heute auf ausgezeichnete Schneeverhältnisse. Auch Felice gelangen schöne Schwünge und sie meinte, bei dem Schnee sei es auch für sie ein Vergnügen, hier runter zu fahren. Den Abfahrtskorridor der Skitourenkarte interpretierten wir relativ grosszügig, sodass wir nebst den vielen vorhandenen Spuren auch ein paar unberührte Schneeflecke fanden. Auf dem Pragel setzten wir uns nochmals an die untergehende Sonne und rühmten den schönen Tag gebührend.