Nach drei Touren auf der Schattenseite des Goms - bekanntlich diejenige mit gutem Schnee, aber wenig Sonnenschein - sollte es heute auf die Sonnenseite gehen. Von der Gruppendynamik wurde das Sidelhorn vorgeschlagen, wogegen ich nichts einzuwenden hatte. Da unser Selun nach der ungeplanten Anreise über den Lötschberg Strom brauchte, reiste ich per Auto an und wollte nach der Tour in Ulrichen am Fast Charger ein paar Elektronen holen. In Oberwald traf sich eine stattliche Meute von acht Brüdern, Ehefrauen, Freunden undsoweiter. Bald nach dem Start trennte sich das Grupo sportivo auf: Didi, Suse und Corinne nahmen es gemütlich und stiegen auf der Passstrasse via Restaurant Rhonequelle höher. Der Rest nahm die Abkürzung durch den Wald und konnte deshalb auf der Sattelti-Alp eine ausgedehnte Pause machen. 

Erst am Abend sollte ich feststellen, dass es dieses Jahr bereits mein zweiter Besuch auf dem Sidelhorn war. Wobei aber 12 Monate dazwischen lagen und ich mich nicht mehr  genau erinnerte, ob es Ende Dezember 2023 oder Anfang 2024 war, als wir bei besten Pulverschneebedingungen hier oben waren. Dank meiner Aufzeichnungen liess sich aber zweifelsfrei eruieren, dass es Anfang Jänner war, als ein Schönwetternachmittag eine traumhafte Pulverabfahrt zugelassen hatte. Heute war es zwar viel sonniger als damals, aber der Schnee war nicht mehr so vielversprechend. Die Oberfläche war windbearbeitet und schneemengenmässig eher bescheiden. Trotzdem liess sich das Ganze, nachdem der Gipfel erklommen und die Gruppenfotos in allen Lagen geknipst waren, sehr gut befahren. Auch die weniger guten Skifahrerinnen kurvten bestens um die Hügel und verdienten sich das Bier in der Rhonequelle eindeutig.