(Saflischpass) Breithore Bike

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Blick vom Breithore ins Obere Binntal, VS. Links das Rappehorn, im Talschluss das Ofenhorn, rechts Helsenhorn

Die Idee zu dieser Tour stammte vom ride Magazin, welches ich seit 2 Jahren abonniert habe. Der Saflischpass wurde als "Muss für Mountainbiker" beschrieben und lockte mit einem langen Flowtrail in der Abfahrt von Rosswald. Das tönte so verlockend, dass ich die Idee schon im letzten Jahr in meine Wunschliste aufgenommen hatte. Aber erst heuer an diesem arbeitsfreien Freitag schienen die Voraussetzungen günstig: schönes Wetter und genügend Zeit und Sportambition. Nur einen Tourenpartner suchte ich vergeblich. Die lange An- und Rückreise ins Wallis wollte ich meinen Gefährten nicht antun. Als GA-Inhaber und Zug-Fan hatte ich selber kein Problem damit. Also würde das eine Solotour werden. Mit Schnee rechnete ich eigentlich nicht, sollte mich aber noch täuschen. Doch davon später. 

Vorerst kämpfte ich mit der SBB-App (Kauf von Velotickets), der Reservationspflicht für Fahrräder in Zügen zwischen Bern und Brig und verklemmten Zugtüren. Letzeres führte dazu, dass wegen verspäteter Abfahrt in Luzern der Anschluss in Bern nicht mehr klappte und somit auch die getätigte Reservation hinfällig wurde. Das ermöglichte zwar einen ungeplanten Kaffeehalt in Bern, zwang mich aber zu einer weiteren Investition von zwei Stutz für die Veloreservation im nächsten Zug. Auch der IC nach Brig hatte Verspätung. Aber dank der langen Umsteigezeit in Brig wartete die Matterhorn-Gotthard-Bahn den Anschluss ab. Statt um zehn Uhr konnte ich in Fiesch also erst um 11 Uhr starten. Dafür war ich verpflegt und mit Picknick eingedeckt und konnte sofort los. Den Weg bis Ernen kannte ich vom Winter 21/22, wo wir diese Strecke im Schneegestöber zurückgelegt hatten. Danach ging's weiter ins Binntal hinein und bis Heiligkreuz. Die alte Strasse nach Ausserbinn erwies sich als besonders attraktives Teilstück der Tour: nebst einer gerade entstehenden Kunstinstallation ergötzte mich die traumhaft schöne Landschaft entlang der Binna-Schlucht. 

Ab Heiligkreuz folgt man dem ziemlich steilen Alpweg bis zum Sickerchäller / Brunnegge. Ab dort war der Weg für mich nicht mehr fahrbar und vor allem: es lag mehr und mehr Schnee. Da konnten auch die sehr zahlreichen Murmeltiere nichts ausrichten. Bei Tanzbede hatte ich bereits etwa fünf Schneefelder überquert und erst jetzt sah man die Passhöhe des Saflischpasses. Und bis dort hinfauf (es fehlten 100 Höhenmeter und ein guter Kilometer) lag noch mehr Schnee. Wie es dahinter aussah erschloss sich meinem Blick nicht. Auch Muselkrämpfe begannen mich zu beschäftigen. Mit all diesen Komplikationen lag eine Umkehr auf der Hand. Ich fuhr bzw. wanderte zum Brunnegge zurück, wo ein Biker aus dem Obwaldnerland (dem Dialekt nach zu urteilen) auf mich wartete, weil er sehen wollte, welcher Spinner im Juni schon über den Saflischpass gekommen war. Ich klärte ihn über meine Umkehr und den vielen Schnee auf. Er selber war über das Breithore hochgekommen, einer Forststrasse von Grengiols rauf. In der Diskussion ergab sich, dass das auch für mich eine Option war, weil ich so nicht den gleichen Weg zurück musste. Zudem ergab sich die Möglichkeit, zu Fuss noch das Breithore zu erreichen, was aussichtstechnisch sicher keine schlechte Option war. 

Ich fasste also dieses Ersatzziel ins Auge und fuhr wieder Richtung Furggerchäller bergan. Das ging ohne viel Schnee und Krämpfe gut. Ich liess mein Bike liegen und nahm den laut Wegweiser 30-minütigen Abstecher unter die Füsse. Der Umweg lohnte sich: der Blick in die Berner Alpen und auf Bettmer-/Riederalp sowie ins Goms und Binntal war ausgezeichnet. Leider hüllten sich Mischabel und Co. in Wolken, sonst wären auch ein paar Walliser Viertausender ganz nah gewesen. 

Die Abfahrt nach Mörel war dann weniger attraktiv. Es galt einfach der Forst- und später der Bister-Mörelstrasse zu folgen. Schade um den schönen Flowtrail in Rosswald. Aber ich hatte dafür einen schönen Gipfel im Sack und traf müde und zufrieden in Mörel ein. Die Fahrt auf der Hauptstrasse nach Brig im Gegenwind schenkte ich mir und stieg in den Zug. Und ja: auch auf der Rückfahrt gab es wieder ein Veloreservationsepisödchen: der Zugwagen, in welchem mein Platz reserviert war, existierte gar nicht. Zum Glück waren heute Freitag und in der Vorsaison noch nicht so viele andere Velofahrer unterwegs. 

Id3076
Datum16.06.2023
Tour(Saflischpass) Breithore Bike
Ziel_erreichtJa
RouteFiesch - KW - Fäud - Ernen - Wase - Ausserbinn - Ze Binne - Heiligkreuz - Sickerchäller - Saflischpass bis Tanzbede - Brunnegge - Furggerchäller - Breithore - Bächerhäusern - Grengiols - Bädel - Bister - Mörel
GipfelBreithorn 2599m
BegleiterChregu Solo
GebietWalliser Alpen
TourentypBiketour
HM_rauf1848
HM_runter2118
Distanz_KM52.75
VerhaeltnisseNoch zu viel Schnee am Saflischpass, dazu Muskelkrämpfe. Deshalb ausgewichen auf Breithore. Dort abgesehen von ein paar Schneefeldern problemlos.
Huetten
Featured_Fototbi_2023-06-16.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit04:40:00
Abstiegszeit01:40:00
SchwierigkeitWS
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialBikematerial
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