Auch im Winter 2020/21 war die Wetterlage speziell: während die höheren Lagen genügend Schnee kriegten und fast permanent heikle Lawinensituationen herrschten, schickte das Januarende eine Warmfront nach der anderen heran und schwemmte den schönen Schnee, den wir Mitte des Monats gekriegt hatten, buchstäblich wieder weg. So war es heute, Anfang Februar, unten wieder verbreitet grün und die Rigi sah aus wie im April. Weil vorher aber genügend Schnee gefallen war, vermutete ich, dass im Wägital vom Seeufer weg passable Verhältnisse herrschen könnten. Ein Wolken- bzw. Föhnloch trug weiter zur Wahl dieses Tourenziels bei. Stefan Bolzern war noch nie in dieser Gegend und willigte trotz der langen Anfahrt sofort ein, es in der hintersten Ecke des Kantons Schwyz zu versuchen. Zuerst war der Brünnelistocks im Plan. Dessen Aufstieg kannte ich noch nicht und nahm an, es wäre dort genügend Schnee vorhanden. Aber der Regen hatte ganze Arbeit geleistet. Mit dem Rederten- und dem Mutteristock boten sich Alternativen. Am Seende lag genug Schnee im Gegensatz zum Ostufer des Wägitalersees. Allerdings war die Schneedecke auch hier regengeprägt. Zum Glück war die Nacht aber klar gewesen, sodass wenigstens die Oberfläche tragend gefroren war. Wir begannen also unseren Aufstieg mit dem Ziel Redertenstock und der Vermutung, dass die Abfahrt kein Vergnügen werden würde. Leider verläuft hier der Aufstieg in dieser Jahreszeit vornehmlich im Schatten. Und eine glasig gefrorene Passage kurz nach der Rinderweid bereitete uns zusätzlich Mühe. Zum Glück war diese aber relativ kurz. Nur von einer kleinen Pause unterbrochen stiegen wir in zügigem Tempo auf den Wintergipfel des Redertenstocks. Die Suche nach einem windgeschützten Plätzchen war erfolgreich, sodass wir eine ausgiebige Mittagspause geniessen konnten. Mein anschliessender Versuch, in den Spuren zweier Vorgänger auf den Hauptgipfel zu gelangen, misslang. Es lag viel zu viel Schnee auf dem ausgesetzten Grat und auch meine Vorwühler hatten auf halber Strecke aufgegeben. Fehlte also noch die Abfahrt, von welcher wir nicht allzu viel erwarteten. Aber mein Vorschlag, es in den Sonnenhängen oberhalb Lauibüel zu versuchen, erwies sich als goldrichtig: Hier drüben war die Sicht super, der Schnee frühlingshaft aufgesulzt und das Schwingen eine Freude. Erst unterhalb Rinderweid war Höhenmetervernichten angesagt und das Runterkommen mehr Pflicht als Kür. Insgesamt war aber die Tour wider Erwarten gelungen und Stefan hatte seine Freude an einem neu entdeckten Flecken Schweiz. |
Id | 2909 |
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Datum | 05.02.2021 |
Tour | Redertenstock |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Wägitalersee Ende - Rinderweid - Matt - Redertenstock Wintergipfel. Zurück etwas nördlich der Aufstiegsroute über Lauibüel. |
Gipfel | Redertenstock 2292m |
Begleiter | Stefan |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1344 |
HM_runter | 1344 |
Distanz_KM | 12.51 |
Verhaeltnisse | Durchnässte Schneedecke, angefroren. Ab Rinderweid Frühjahrsverhältnisse und in der Abfahrt sulzig. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2021-02-05.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 02:45:00 |
Abstiegszeit | 01:00:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | schön - leicht bewölkt |
Material | Skitour normal |
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