Da das Fondue Savoyarde vom Vorabend etwas mehr Zeit als ein Gemüsesüppchen beim Gang durch die Darmschleimwände benötigte, blieben wir an diesem Morgen ein paar Minuten länger liegen. Die Skiliftfahrt mit dem Moulinet-Lift war zwar eigentlich Schuld am späten Start (Skigebietseröffnung war erst um 9 Uhr). Aber der Verdauung war das «Ausschlafen» ebenso förderlich. Immerhin war jetzt auch die Restwoche verplant und wir wussten, was wir bis am Samstag in der Gegend noch anstellen wollten. Die nächsten beiden Nächte planten wir in den Hütten Refuge des Evettes und Refuge du Carro zu verbringen. Die Evettes hatte zwei Vorteile: erstens konnte mit einem Skilift der Anstieg etwas verkürzt werden. Zweitens liess sich dort ähnlich wie bei der Avérole-Hütte vor einer Gipfelbesteigung Material abladen. Dieses Jahr liess man uns ohne Bergführerbegleitung problemlos hochfahren. Es waren keine SAC-Ausweise alias Bergführerdiplome notwendig. Anno 2015 hatte das noch einige Diskussionen ausgelöst. Bei der Annäherung an die Hütte, welche zuerst eine Viertelstunde Fellen und dann eine lange fallende Querung ohne Felle benötigte, merkten wir, dass der Zugang via Skilifte kaum zeitsparend war. Wir hätten geradesogut von Bonneval aus loslaufen können. Trotz der technischen Übungen waren wir kurz nach elf Uhr in der Hütte, wo wir vom Hüttenwart schon erwartet wurden. Er wusste von Sébastien (Avérole Hüttenwart) vom Umstand «les 6 suisses boivent pas mal de bière". Unser Bierkonsum war also bereits talbekannt. Bei der Frage nach einem Tourentipp empfahl er uns die Pointe Tonini, welche eine schöne «ballade d'après-midi» darstellen würde. Dieser Nachmittags«spaziergang» bedeutete, dass die grosse Ebene unterhalb der Hütte überquert werden musste. Mit einer Schrägfahrt am Hang konnte man zwar etwas abkürzen, aber richtig steigen tat's erst am Ende der grossen Schwemmebene unterhalb des Glacier des Evettes. Der sichtbeherrschende Berg im Gipfelrund der Evettes-Hütte ist die Petite Ciamarella mit ihrer Nordwand. Sie schien mit Skiern machbar, wobei die Steilheit des Schlusshanges doch beträchtlich ist. Das Gute an der Ciamarella ist, dass der Anstieg fast identisch mit der Tonini ist und erst beim Skidepot der letzteren abzweigt. So hatten wir alle sechs die Option für den einen oder den anderen Gipfel. Die Marbach Brothers entschieden sich zusammen mit Jürg für die 200 Meter niedrigere Pointe Tonini, währenddessen es Dani und Minu auf die Ciamarella zog. So konnten alle nach ihren Kräften handeln und eine schöne Besteigung machen. Dank der kühlen Temperaturen ging die Rückfahrt über die grosse Ebene ganz flott und der Wiederfellaufwand zurück zur Hütte war mit einer Viertelstunde moderat. Die wunderbar warme Hüttenstube und der zauberhafte Sonnenuntergang an den umliegenden Bergspitzen rundeten den gelungenen Tourentag ab. |
Id | 2787 |
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Datum | 27.03.2019 |
Tour | Pointe Tonini |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Bergstation Skilift du Moulinet oberhalb von Bonneval-sur-Arc - Plan de l'Aigle - Col des Evettes - Refuge des Evettes - Plan des Evettes - Glacier des Evettes - Col Tonini - Pointe Tonini. Auf gleichem Weg zurück zum Refuge des Evettes. |
Gipfel | Pointe Tonini 3327m |
Begleiter | Dani, Didi, Jürg, Kuno, Minu |
Gebiet | Vanoise Alpen |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1375 |
HM_runter | 1046 |
Distanz_KM | 19.83 |
Verhaeltnisse | Wenig Schnee im Gebiet. Meist vom Wind hart gefegte Flächen oder "Neige Croutée", d.h. grob strukturierter umgewandelter Schnee |
Huetten | Refuge des Evettes 2590m |
Featured_Foto | tbi_2019-03-27.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 04:45:00 |
Abstiegszeit | 01:00:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Skihochtour mit Seil, Eismaterial |
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