Trotz den respektablen Touren, die Felice und Jögi (sie waren gestern auf den Aiguilles de Chabrières) und ich (Barre des Écrins) in den Beinen hatten, wollten wir auch den heutigen prächtigen Tag nutzen und zusammen eine Wanderung unternehmen. Der Pic de Morgon, quasi der Hausberg von Savines und dem Lac de Serre-Ponçon, bot sich schon seit Tagen an. Auf der Karte sah ich einen Parkplatz, der als Ausgangspunkt geeignet schien. Also planten wir mit Google Maps die Route dorthin. Diese führte von unserem Feriendomizil geradewegs den Wald hoch. Wir fuhren nach den üblichen Frühstück-Croissants und Pain du Chocolat los, schön brav mit Onboard-Navigation. Bald entpuppte sich dieser Weg aber als unbefahrbar. Regenrinnen und viel Geröll verhinderten eine Weiterfahrt. Wir wendeten unser Gefährt und berieten Alternativen. Mir war schon beim Studium der Karte aufgefallen, dass der Parkplatz wohl besser über die Strasse von Crots (Boscodon) befahrbar wäre (wenn überhaupt). Also zweiter Versuch. Jetzt prangte plötzlich ein Schild an der Strasse: "Péage pour Parking Le grand Clôt". Mit Einsatz von €5 funktionierte es also. Der freundliche Mann beim Bezahlhüttli händigte uns einen Prospekt mit Wandermöglichkeiten aus. Es konnte also losgehen (vorerst per Auto über die sehr holprige Strasse, notabene). 

Kaum hatten wir den Wagen parkiert, waren wir im bestens markierten und unterhaltenen Wandergebiet des Pic de Morgon. Wir entschieden uns für eine kleine Runde mit Abstieg über den Kretenweg (Crête). Das erwies sich als sehr hübsch, abwechslungsreich und lohnend. Wir waren nicht die einzigen mit dieser Wanderidee, aber der Menschenauflauf war überschaubar. Höhepunkte unserer Wanderrunde waren der Tiefblick auf den gesamten Lac de Serre-Ponçon, die vielfarbigen Gesteine im Cirque Morgon und die Edelweiss, welche wir im Abstieg vom Pic massenweise sichteten. Nach knapp fünf Stunden inklusive Pausen waren wir zurück beim Auto und konnten auf eine sehr schöne und gutmütige Wanderrunde zurückblicken.