Das unstete und überraschende Winterwetter 2015/16 liess am heutigen Freitag eine Solotour zu, die sonst kaum um diese Jahreszeit gemacht werden kann. Nach einer langen Wärme- und Tauperiode mit äusserst durchzogenem Aprilwetter belagerte ab Mitte Monat ein Polarluftpaket die Schweiz. Dies führte zu Schneefällen bis in tiefe Lagen und Schneeverhältnissen wie Ende Februar. Da der Frühling in der bereits erwähnten Wärmeperiode aber schon starke Fortschritte gemacht hatte, ergaben sich atypische Bilder von Pulverschnee in hellgrünen Wiesen und Wäldern. Speziell! Nun waren aber zwei sehr schöne Tage angesagt, wovon ich mindestens einen für eine Skitour nutzen wollte. Da ich aber gleichzeitig beruflich mit einem Projekt-GoLive beschäftigt war, musste diese Tourenaktion husarenstreichartig über die Bühne gehen. Faktisch blieb mir nur ein Morgen! Dank Gipfelbuch.ch wurde ich auf den Niderbauen aufmerksam. Die Strasse ins Choltal soll geräumt sein und die Verhältnisse seien gut. Für einen Morgenausflug lag der Berg genug nah von zu Hause und mit einer rechtzeitigen Rückkehr zum Mittagessen mit den Kids konnte spekuliert werden. Nach dem gemeinsamen Morgenessen zog ich um halb acht von zu Hause los und begann eine Stunde später in besagtem Choltal den Aufstieg. Von dieser Seite hatte ich den Niderbauen noch nie bestiegen, aber dank der vorhandenen Spur und der logischen Route konnte nichts schief gehen. Man muss zuerst eine Alpstrasse durch den Höchwald befellen, worauf man in das gewellte Gelände unterhalb der Seilbahnstation gelangt. Einige Zwischenabfahrten deckten auf, dass man auf der Abfahrt ein paar Mal werde gegensteigen müssen. Sobald ich aus dem Wald heraus war stellte ich fest, dass sich am gestrigen Tag bereits ein tragfähige Schmelzharstkruste gebildet hatte. Das versprach trotzdem Abfahrtsgenuss! Nach ziemlich genau zwei Stunden hatte ich den Gipfel erreicht und genoss eingangs beschriebenen seltenen Anblick von weissen Gipfeln und Matten in leuchtendem Frühlings-Hellgrün. Auch der Blick auf den Vierwaldstättersee und nach Luzern hinüber fasziniert von diesem Punkt aus immer wieder. Länger als mir die rechtzeitige Rückkehr zum Mittagessen erlaubt hätte genoss ich ganz alleine diesen Gipfelmoment und machte mich erst um viertel vor elf Uhr an die Abfahrt. Diese war mehr als anständig, was die Qualität des Schnees betraf, aber leider wurde sie immer wieder von kleinen Zwischenaufstiegen unterbrochen. Auch auf der engen Alpstrasse runter ins Choltal konnte man wegen des tiefen Schnees nicht eben rassig fahren. Nichtsdestotrotz sass ich nach einer weiteren Stunde wieder im Auto. Leider etwas zu spät fürs Kochen zu Hause. Immerhin konnte ich mit den Kids per Handy Kontakt aufnehmen und den Mittagsablauf besprechen. Um 12:40 war ich dann auch zu Hause und genoss die Pizza bzw. den Käsekuchen, die Alicia in den Ofen geschoben hatte bzw. ich in der Bäckerei mitgehen liess. |
Id | 2641 |
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Datum | 29.04.2016 |
Tour | Niderbauen |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Choltal Stärten - Abedweid - Höchwald - Zingel - Seeliboden - Ebnet - Gütsch - Niderbauen Chulm. Gleicher Weg zurück. |
Gipfel | Niderbauen Chulm 1923m |
Begleiter | Chregu Solo |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1043 |
HM_runter | 1043 |
Distanz_KM | 13.20 |
Verhaeltnisse | Schneefall und Kälteeinbruch am Sonntag zuvor. Deshalb winterliche Verhältnisse Ende April. Tragende Kruste ab Höchwald. |
Huetten | |
Featured_Foto | DSC_0014.JPG |
Tourenideen | Schwalmis über Raspass und dann N-Abfahrt ins Choltal |
Aufstiegszeit | 02:05:00 |
Abstiegszeit | 00:45:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Skitour normal |
Relive_URL |