Schon vor Monatsfrist hatte ich mit Bruder Jorge abgemacht, an diesem Freitag (er hatte Ferien, ich frei) etwas zusammen zu unternehmen. Dies in Anlehnung an unseren letztjährigen Ausflug in den Jura, der uns beiden als gelungen in Erinnerung war. Auch heute galt es, wettermässig den richtigen Flecken Schweiz auszuwählen. Meine ursprüngliche Idee auf das Wilerhorn zu steigen, wurde von Wolkenmassen durchkreuzt. Ich wählte den Napf als diejenige Variante, die laut Regen- und Wolkenradar am Ehesten erfolgversprechend war. Mein erst zwei Wochen zurückliegender Besuch per Bike hatte mir die Schönheit dieses Ortes in Erinnerung gerufen. Ich war sicher, das würde auch Jorge gefallen (trotz der etwas weiten Anreise hinter Heuwendern und durch Strassenbaustellen mit Rotlichtwartezeiten). 

Am nächsten kommt man dem Napf via Willisau und Hergiswil. Jürg parkierte seinen Mietwagen bei den Wiggerenhütten. Von dort gibt es eine schöne und relativ kurze Rundwanderung: über die Stächelegg rauf und die Fluehütte runter. Wir hatten einander allerhand zu erzählen. Das machte den Aufstieg kurzweilig und die Steigungen waren fast gratis zu haben. Zwischen Stächelegg und Napf trafen wir Philipp Gusterer und seine Julia und hielten einen schönen langen Schwatz. Bestimmt waren seit unserem letzten Wiedersehen mehr als zehn Jahre vergangen. Das liess nur einen anekdotischen Erlebnisaustausch zu. Für mehr hätte es Tage gebraucht. Es war aber trotzdem sehr schön, diese alten Freunde wieder einmal zu treffen. 

Nachdem wir ein Most und einen Nussgipfel auf dem Gipfel genehmigt hatten, ging es auf steilem Nagelfluhgeröll wieder runter zum Auto. Sogar ein Brunnen für dreckige Wanderschuhe ist bei der Wiggerenhütte montiert. So konnte bereits ein Arbeitsgang beim Retablieren zu Hause vorgeholt werden. Daheim wartete nämlich ein Pizzaofen, der eingeheizt werden und mit feinen Backwaren bestückt werden musste. So klang ein schöner Tag mit dem ältesten Bruder bei einem guten Glas Wein und feinen Pizzen aus.