Monte Garone

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Jump von Chregu über die Berninagruppe (auf dem Gipfel des Monte Garone (Livigno, I).

Ein wolkenloser Himmel zeigte sich beim Blick aus dem Ferienwohnungsfenster, als wir um sechs Uhr Morpheus aus den Schlafzimmern verscheuchten und uns gemeinsam an den von Jürg und Dani bestens vorbereiteten Frühstückstisch setzten. Dank einer kleinen Erkundungsfahrt nach der gestrigen Tour planten wir heute den Skibus um 7:34 Uhr zu nehmen und unsere Autos stehen zu lassen. Wir hatten eine Tour am anderen Ende des langgezognenen Livigno-Siedlungsgebietes ausgeheckt, deren Ausgangspunkt mit dem Bus erreichbar war. Der Plan war, über den Monte Garone und einen zweiten kleinen Gegenanstieg ins obere Val Federia abzufahren, um danach via Skigebiet und dessen Pisten direkt bis vors Ferienchalet abzufahren. Dieser Plan sollte sich als geradezu perfekt erweisen und erst noch mit Topschnee glänzen. Doch davon später. 

Ziemlich zügig gelangten wir also nach Campeggi di Livigno (Campingplatz), wo die Strasse über die Forcola di Livigno nicht mehr vom Schnee geräumt ist und einem nur noch Langlaufloipen, Schneeschuhe  und Skitourenfelle vorwärtsbringen. Wir liessen die Loipen rechts liegen und zweigten sofort ins Valle del Monte Richtung Monte Garone ab. Die herrliche Strecke ins noch unverspurte Tal hinein war ein Aufstiegsgenuss. Der Alpweg erleichterte das Vorwärtskommen und der lichte Lärchenwald, gepaart mit Bächen und kleinen Seitentälern, machte das Steigen einfach. Und dies alles erst noch bei Prachtswetter und «Relax»-Schneeverhältnissen. Das Tourenfahrerherz machte hier jedenfalls seine ersten Sprünge. Weiter oben wurde es etwas steiler, aber nie schwierig. Ein kleiner Disput zwischen Armin und mir wegen der Spurwahl vermochte die gute Stimmung ebenso wenig zu trüben wie der beginnende Helikopterverkehr einiger Heli-Skiing Touristen. Sie landeten zuoberst auf dem Monte Garone sowie am benachbarten Piz la Stretta. Immerhin, so stellten wir im Nachhinein fest, belästigten uns die Flatterschnacks während unserer Gipfelrast nicht. Offenbar hatten die Bergführer, welche die Touristen begleiteten, Funkkontakt mit der Basis und ein Nachsehen mit uns wackeren Skitourern, welche den Berg mit eigenen Kräften bestiegen hatten. 

Nach dem ausgiebigen Genuss der Aussicht (vor allem die nahegelegene Berninagruppe begeisterte) und dem Verzehr der Znünibrote stürzten wir uns äusserst vergnügt in den Gipfelhang des Monte Garone. Diesen hatten die Heli-Skier unberührt gelassen. Der Schnee stob in alle Richtungen und sogar über unsere Skihelme hinweg. Wie geplant zogen wir am Fuss dieses Hanges unsere Felle abermals auf die Ski und brachten den kurzen und einfachen Gegenanstieg zum Punkt 2982 hinter uns. Hier wurden kurz die Optionen für die Fortsetzung der Tour diskutiert. Es ging vor allem darum, ob wir nach der Abfahrt ins obere Val Federia Richtung Sessellift aufsteigen oder gleich zur Vetta Blesaccia aufsteigen sollten, von wo die Piste hinunter zum Chalet Cuna Bela, unserem Feriendomizil, begann. Das Resultat der Diskussion war die Aufteilung der Gruppe. Während Didi und ich die Sesselliftvariante bevorzugten, nahmen Kuno, Jürg, Dani und Minu den etwas längeren Aufstieg zur Blesaccia in Kauf. 

Vorerst durften wir aber durch die absolut fantastischen (und steilen) Pulverschneehänge des Val Federia abfahren. Das waren im Nachhinein sicher mit von den besten Schwüngen des ganzen Winters und begeisterten Mann und Maus. Der ganze Rest des Tages war dann «nur» noch Dessert. Die Sesselbahnfahrt mussten sich Didi und ich mangels Kassenbüro an der Talstation «erschnorren» und trafen in der Folge fast zur gleichen Zeit auf der Blesaccia ein wie die andere Gruppe. Auch Didi und ich mussten noch zwei Mal Felle aufziehen, zuerst hinauf zur Sesselbahn und dann über die Hügel des Grates vom Carusello zur Bergstation Blesaccia. Dort traf man sich wieder zur Abfahrt über die immer noch gut präparierten Pisten bis vor die Terrasentür unseres Chalets. Wo man sich allen Materials entledigte, es an der Sonne trocknete und sich dem Benetzen der ausgetrockneten Kehlen hingab. 

Nachtessen: Ristorante La Calcheira (1km Fussmarsch vom Chalet, Wildspezialitäten, Zigeunerspiess)

Id3217
Datum24.03.2025
TourMonte Garone
Ziel_erreichtJa
RouteLivigno Campacciolo di sopra - Valle del Monte - Valle del Monte di dentro - Monte Garone - Abfahrt bis 2800 - Aufstieg zu Pt. 2982 - Abfahrt ins obere Val Federia - Aufstieg zur Sesselbahn zum Carosello - über den Grat zur Vetta Blesaccia (Bergstation Sesselbahn ) - über die Pisten zurück zum Chalet Cuna Bela im Dorfteil Croce di Campaccio von Livigno
GipfelMonte Garone 3030m
BegleiterDani, Didi, Jürg, Kuno, Minu
GebietLombardische Alpen
TourentypPas-mal-de-Bière Tour; Skitour
HM_rauf1571
HM_runter1970
Distanz_KM21.21
VerhaeltnissePerfekte Pulververhältnisse. Ca. 15cm Neuschnee am Vortag. Unberührte Hänge.
Huetten
Featured_Fototbi_2025-03-24.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit04:30:00
Abstiegszeit03:00:00
SchwierigkeitZS: Ziemlich Schwierig. Ab 35°. Wiederholte Sicherung notwendig, länger und exponierte Kletterstellen). Steilere Hänge, gelegentlich Standplatzsicherung, viele Spalten, kleiner Bergschrund
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialSkitour normal
Relive_URLRelive Monte Garone

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