Die erste Wanderung unserer langen Ferien im indischen Ozean (Madagaskar, La Réunion und Mauritius), die ihren Niederschlag hier im Blog findet und mehr als ein kleiner Spaziergang war, ist diese hier im Andasibe Nationalpark. Dieser liegt an der grossen Route von der Hauptstadt Antanarivo Richtung der Hafenstadt Toamasina. Im Reiseprogramm stand, dass man bereit sein müsse für «anspruchsvollere Wanderwege». Es sei ein wilder und dichter Wald, ein Paradies für Naturliebhaber und man könne eine sehr vielfältige Landschaft mit prächtiger Flora erleben. Das war nicht zu viel versprochen, musste aber mit einer sehr rumpligen Autofahrt verdient werden, welche fast zwei Stunden dauerte. Dabei waren es bloss etwa 15 Kilometer Strecke!

Ausgangspunkt war die Vakona Lodge, wo wir drei Nächte inmitten des Regenwaldes gebucht hatten. Der Regenwald machte seinem Namen alle Ehre, wobei es zusätzlich erstaunlich kühl war. Wir fragten uns, wie dieses Wetter für die einheimische Bevölkerung in ihren Strohhütten sein musste. Die Wanderung führte über Stock und Stein und wies einen steilen Anstieg auf. Für Touristen ohne eine gewisse Fitness zusammen mit der Autofahrt wohl eine Tortur, für alpengewohnte Steingeissen wie uns aber gut machbar. Der Teil des Andasibe Nationalparks, in dem wir unterwegs waren, heisst Mantadia. Hauptgrund für den Besuch hier sind die Lemuren, wobei insbesondere die grösste Lemurenart, der Indri Indri, von den Guides aufgespürt und den Touristen vorgeführt werden sollte. Allerdings war es alles andere als einfach, die hier lebenden Exemplare zu sichten. Dies ganz im Gegensatz zum hoteleigenen Wasserpark, wo die Tiere keine Scheu vor den Menschen. Den Indri mit seinem lauten Schrei hörten wir denn auch nur, ohne einen zu Gesicht zu bekommen. Immerhin sahen wir einige schwarzweisse Vari und braune Lemuren, sodass das mitgeschleppte Teleobjektiv von Orlando seinen ersten Einsatz unter schweren Bedingungen erlebte.