Zwischen den Geburtstagen von Felice und mir willigten die Kids in eine Familientour ein, welche eigentlich erst an meinem Wiegenfest hätte stattfinden sollen und ein Geschenk an den Jubilar war. Alicia machte einen Lernunterbruch und gönnte ihrem Hirn eine Frischluftpause, während sich Aurelio wie immer solidarisch mit der Schwester zeigte und einen Tag digitalen Detox einlegte. Das Meteo-Bulletin wies uns ziemlich deutlich darauf hin, dass es wohl besser sei, heute auf die Cornettes de Bise zu steigen als erst morgen. Alicia und Aurelio willigten also ein, schon am 20. Juli die Wanderschuhe zu schnüren und der Ministerriege den Familienevent zu gönnen. Ich plante, nochmals einen Anlauf auf die Cornettes de Bise zu nehmen, nachdem wir vor drei Tagen auf die Mémises ausweichen wussten, weil sich die Cornettes in Wolken hüllte. Die Anfahrt nach Chalets de Bise in einem Seitental des Val d'Abondance war mit 45 Minuten nicht gerade kurz. Sie sollte sich aber lohnen und die Strassensperrung, welche uns vor drei Tagen zur Umkehr bewogen hatte, erwies sich mit einer Umleitung als überwindbar. Beim Parkplatz zuhinterst im Tal des "Eau Noire" kroch gerade die Sonne über unserem Gipfel hervor. Ein erstes Mal klickten unsere Fotoapparate und fingen ein tolles Sujet ein. Bis zum Pas de la Bosse folgten wir dem ausgeschilderten Weg. Auf diesem Pass bogen wir ab und stiegen nun steil - ebenfalls auf einem gut sichtbaren, aber unmarkierten Weg - durch das Westcouloir in vielen Serpentinen höher. Der Weg lag zum Glück noch im Schatten, was weniger schweisstreibend war. Höhepunkt des Aufstieges waren die Steingeissen und Gämsen nahe am Weg, welche sich sehr pittoresk vor der Bergkulisse von Mont Blanc & Co. zu platzieren wussten. Ein Bock hatte wenig Lust, den Wanderweg zu verlassen und liess sich nur mit gutem Zureden zu einem Umweg motivieren. Fast ebenso attraktiv wie die Fauna war die Flora in diesem Aufstieg. Die Blumenblüte erfreute das Auge der Biologin und das ihrer ignoranten Begleitung. Nach einer Bananenpause erreichten wir nach drei Stunden Aufstieg das grosse Gipfelkreuz auf den Cornettes de Bise und blickten auf diesem höchsten Punkt des Chablais zusammen mit einigen anderen Wanderern ins weite Gipfelrund und hinunter auf den Lac Léman. Unser G-4-Gipfeltreffen war also von Erfolg gekrönt und die Sandwich-Pause verdient. Der Rückweg über die Schweizer Seite der Cornettes de Bise beanspruchte fast gleich viel Zeit wie der Aufstieg. Nochmals gab es viele Gämsen zu sehen und einen kleinen Gegenanstieg zu bewältigen. Über den Col d'Ugeon ging's zurück zum Parkplatz. Damit hatten wir eine schöne Runde vollendet. Und das bei gut gelaunten Kids, einer zufriedenen First Lady und einem alles andere als enttäuschten Tourenplanungsminister, der am Ende der Tour anstandslos eine Runde Bier spendierte. |
Id | 3085 |
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Datum | 20.07.2023 |
Tour | Les Cornettes de Bise |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Chalets de Bise - Pas de la Bosse - W-Couloir - Les Cornettes de Bise - Chaux du Milieu - Les Crosets - Col d'Ugeon - Chalets de Bise |
Gipfel | Cornettes de Bise 2432m |
Begleiter | Alicia, Aurelio, Felice |
Gebiet | Chablais |
Tourentyp | Wanderung; Wanderung blau-weiss |
HM_rauf | 1062 |
HM_runter | 1062 |
Distanz_KM | 13.34 |
Verhaeltnisse | Trocken, hochsommerlich warm |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2023-07-20.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 03:00:00 |
Abstiegszeit | 02:45:00 |
Schwierigkeit | T4 |
Wetter | schön - leicht bewölkt |
Material | Wanderung leicht |
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