Bei meiner Suche nach einem Tourenpartner auf «Pas mal de bière» für Samstag, wo prächtiges (aber kaltes) Hochnebelwetter angekündigt war, meldeten sich Kuno und Jürg. Letzterer plante einen Start um 6:30 Uhr in Zug für eine Tour im Wägital. Das war Kuno und mir eindeutig zu früh. Ich schlug den Höch Pfaffen vor, den mir bestens bekannten Klassiker mit Aufstieg vom Schächental und der Abfahrt nach Muotathal. Wenn man das Auto in Schwyz stehen lässt (oder wie Kuno per öV anreist), ergibt sich eine schöne kleine Reise, die mich immer wieder begeistert. Heute sollte es dank des frisch gefallenen Schnees und der kalten Temperaturen, gepaart mit wolkenlosem Himmel, besonders entzückend werden. Lawinentechnisch lässt sich dieser Übergang auch bei "erheblich" machen, wenn die lokalen Verhältnisse dies nicht verhindern. Wir Brüder trafen uns also um 8 Uhr in Schwyz auf dem Zug, der mehr als gut besetzt war. In Altdorf gab es eine Wartezeit von 20 Minuten, die wir problemlos mit einem Kaffee überbrücken konnten. In Spiringen mussten wir uns zwar eine gute halbe Stunde wegen Andrangs bei der Ratzi-Seilbahn gedulden. Aber das störte dank geöffnetem Skilift und nicht allzu langer Tour nicht. Ich entschied mich für das Montieren der langen Unterwäsche: es war mit -10° bitterkalt. Kurz vor 10 Uhr begannen wir endlich mit dem Aufstieg Richtung Grätli. Die Sonne strahlte vom Himmel, der Pulverschnee glitzerte und wir beide genossen die gute Stimmung. Ein erster Schneetest auf der kurzen Zwischenabfahrt zum Dürrseeli fiel 100% positiv aus. Federleicht stob es und Lawinen waren nicht zu befürchten. Mit dem zweiten Aufstieg des Tages ging es auf den Pfaffen. Es gab eine frische und gute Spur bis fast auf den Gipfel. Zoberst war heute noch niemand gewesen, was Kuno und ich natürlich änderten. Insbesondere auch deshalb, weil wir ein fast windstilles Plätzchen fanden. Entscheidend bei dieser eisigen Luft. Die zweite Abfahrt war wieder kurz, aber trotzdem vielversprechend. Nochmals fellten wir auf und folgten einer Spur Richtung Seestock, wobei wir eine direktere Linie in den Schnee legten. Auf dem Rossgrat entschieden wir Richtung Gander Fur abzufahren, statt uns durch den steilen Oberalp-Graben zu wühlen. Das erwies sich als genau richtiger Entscheid. Es gab hier noch keine Abfahrtsspuren, das Licht war zauberhaft und der Schnee stob derart leicht, dass es aussah, als ob der Skifahrer eine Rauchpetarde hinter sich herzöge. Logisch waren wir des Lobes voll und genossen jeden Meter. Wie immer galt es im Hürital mit Hilfe der Stöcke die Flachstücke hinter sich zu bringen. Ab Lipplisbühl lief bzw. fuhr es aber wieder. Die Schneelage im untersten Hang nach Muotathal war knapp. Nur unter Inkaufnahme einiger Belagskratzer gelangten wir bis ganz nach unten. Das Timing stimmte so perfekt, dass wir uns sogleich in den wartenden Bus setzen konnten. Schnallen lösen, Jacke öffnen, LVS ausschalten etc. fand alles bei fahrendem Bus statt. Wir aber blickten auf eine hervorragende Tour bei wiederum besten Verhältnissen zurück. Das darf in dieser Saison ruhig noch lange so weitergehen! |
Id | 3120 |
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Datum | 20.01.2024 |
Tour | Höch Pfaffen & Rossgrat |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Ratzi - Bieglibärg - Grätli - Dürrseeli - Grundplanggen - Berglichopf - Höch Pfaffen - Oberalp - Rossgrat - Stockhöchi - Gäntlif - Grund (Hürital) - Lipplisbühl - Stahli - Muotathal |
Gipfel | Höch Pfaffen 2459m; Rossgrat 2282m |
Begleiter | Kuno |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1179 |
HM_runter | 2479 |
Distanz_KM | 19.92 |
Verhaeltnisse | Hochwinterlich, kalt, Pulverschnee. 1a Abfahrtsverhältnisse |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2024-01-20.jpg |
Tourenideen | Gamperstock von Westen mit Seestock und Rossgrat |
Aufstiegszeit | 02:45:00 |
Abstiegszeit | 03:00:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Skitour normal |
Relive_URL | Relive Höch Pfaffen & Rossgrat |