Corona di Redorta (Cap. Tomeo – Cap. Barone)

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Felicitas guckt auf den zurückgelegten Weg von der Bassa di Partùs (untere Bildmitte) zurück. Am Horizont Monte Rosa und Mischabel (Walliser Alpen). Ticino/Val Lavizzara

Nach der schönen «Serata Tomeo» inklusive Caffè Corretto und tiefem Schlaf stand heute die sehr lange Etappe auf blauweissen Wegen zur Capanna Barone SEV auf dem Programm. Da es in der Tomeo-Hütte schon um sechs Uhr zu rumoren begann (einige Wandervögel gedachten noch bei Dunkelheit loszufliegen), waren auch wir zeitig am Frühstückstisch. Nach herzlicher Verabschiedung von Maria und Silvano begann unser Kraxeltag mit dem Aufstieg auf die Bassa Partùs. Dieses Wegstück war noch rot-weiss markiert und war verglichen mit dem späteren zweiten Aufstieg gemütlich. Auf der Bassa genossen wir die ersten Sonnenstrahlen eines prächtigen Herbsttages. Im Westen zeigten sich die Walliser 4000er und die umliegenden Tessiner Gipfel modellierten sich in die klare Luft des Cielo Ticinese. Der Weiterweg liess sich gut einsehen und damit auch der steile Aufstieg zum Übergang auf der Westschulter der Corona di Redòrta. Die Sonne heizte den Hang schon tüchtig ein, was die Anstrengung auf den grossen Tritten und dem schmalen Weg nicht eben minderte. Endlich auf dem Pass angekommen zeigte sich meine Prinzessin (ohne Corona) schon reichlich abgekämpft und liess den einen oder anderen Seufzer ertönen. Eine Pause tat mehr als Not. Hier wurden wir von Fabienne eingeholt, einer Berner Sek-Lehrerin, welche denselben Weg wie wir vorhatte. 

Ich entschloss mich zu einem Besuch des sehr verlockenden Gipfels der Corona di Redòrta. Die beiden Frauen wollten sich diesen Gipfel nicht antun und liessen mich alleine ziehen. Ohne genaue Ahnung, ob die Corona von dieser Seite gut bestiegen werden konnte, verfolgte ich kurzerhand einfach mal den Westgrat. Die Türme liessen sich entweder umgehen oder relativ leicht überklettern. An einem Punkt ging es aber nicht mehr gefahrlos weiter. Ich entdeckte ein paar Steinmänner in der SW-Flanke des Berges und folgte nun diesen. Über die schuttbedeckte steile Flanke ging es auf den Gipfel. Dort traf ich die beiden Wandervögel älteren Semesters, die am Morgen von Tomeo so früh losgeflogen waren. Im Gespräch stellte sich heraus, dass die Frau schon 77 Jahre in den Flügeln hatte. Mein Respekt war jetzt natürlich gross und ich gratulierte den beiden. Sie wollten gleichen nachmittags noch nach Sonogno absteigen. Eine Höhendifferenz von fast 2000 Höhenmetern! Dies würde mir beim Gang zur Baronehütte immerhin erspart bleiben. 

Wie immer in Schutthalden erwies sich der Abstieg als heikler als der Aufstieg. Ich ging also sehr vorsichtig zu Werke. Schliesslich waren meine Begleiter schon weitergewandert und hätten ein Malheur nicht bemerkt. Meinen zurückgelassenen Rucksack auf dem Übergang bei Pt. 2614 erreichte ich ohne Zwischenfälle und setzte darauf meinen Weg auf dem bestens markierten Weg Richtung Barone fort. Im letzten Aufstieg des Tages zur Bocchetta della Campala holte ich Felice wieder ein. Gemeinsam bewältigten wir auch diese Ansstrengung. Noch immer fehlte aber mehr als eine Stunde zur Baronehütte rüber. Der Weg erheischte immer noch Konzentration, weil das abschüssige Gelände keinen Sturz verzeiht hätte. Im letzten schattigen Teilstück der Tour trafen wir sogar auf sehr glitschige, nasse Felsen.

Endlich trafen wir auf der Capanna Barone ein, welche schon reichlich Touristen sowie drei Jäger aufwies. Wir konnten gerade noch die beiden letzten Schlafplätze ergattern und kochten uns dann das mitgetragene Risotto. Weil nicht alle Gäste reserviert hatten, beschwerten sich die zuletzt eingetroffenen Gäste (Deutsche) lautstark, konnten das Problem aber nicht lösen, weil sich niemand als Nicht-Reservierer outen wollte. Immerhin gewährten ihnen die Jäger Unterschlupf in ihrem Nebenraum. Das wären dann also die Freuden und Leiden in Hütten ohne Hüttenwart... Wir liessen uns den Abend dadurch nicht verderben, genossen unsere wohlverdienten Bissen und Schlucke und legten uns mit müden Beinen zeitig aufs Ohr. Das Einschlafen war nicht sofort möglich, weil das Ofenrohr des Essraumes auch den Schlafraum tüchtig heizte und sich die Jäger mit ihren «Gästen» lautstarke Wortgefechte lieferten. 

Id3099
Datum02.10.2023
TourCorona di Redòrta (Cap. Tomeo - Cap. Barone)
Ziel_erreichtJa
RouteCapanna Tomeo - Corte Piatto - Bassa Partùs - Passo di Redòrta - Übergang bei Pt. 2614 - Corona di Redòrta über W-Grat und SW-Flanke - Zurück zum Übergang - Ganne di Larecc - Bocchetta della Campala - Capanna Barone SEV
GipfelCorona di Redòrta 2804m
BegleiterFelice
GebietTicino und Misox
TourentypWanderung; Wanderung blau-weiss
HM_rauf1632
HM_runter1216
Distanz_KM15.18
VerhaeltnisseHerbstlich trocken und problemlos
HuettenCapanna Barone 2172m; Capanna Tomeo 1739m
Featured_Fototbi_2023-10-02.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit05:15:00
Abstiegszeit04:10:00
SchwierigkeitT5
Wetterschön - wolkenlos
MaterialWanderung mit Seil
Relive_URL

volle Distanz: 16437 m
Maximale Höhe: 2671 m
Minimale Höhe: 1657 m
Gesamtanstieg: 1913 m
Gesamtabstieg: -1501 m
Gesamtzeit: 09:27:19
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