Brünig – Jochpass – Adligenswil

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Beni im Aufstieg zur Winterlücke oberhalb Hasliberg BE

Mindestens drei gute Gründe gab es diesmal für unsere Freitagsbiketour: erstens war schönes und heisses Wetter angesagt, zweitens machte die gelungene Waldstätter-Tour von anfangs Juni Lust auf mehr und drittens wollte ich testen, ob mit dem inzwischen erfolgten Fitnesstraining ein Muskelkater vermieden werden konnte. Bezüglich Tourenziel griffen wir auf eine Idee von vor 14 Tagen zurück: ich schlug Beni schon damals vor, mit dem Zug auf den Brünigpass zu fahren und von dort aus via Jochpass nach Hause zurückzupedalen. Der ansonsten sehr nasse Juni 2016 hielt laut Meteo zwei schöne und heisse Sommerintermezzotage bereit. Intermezzo deshalb, weil der Freitag laut Progonose mit heftigen Gewittern enden sollte und nachher wieder das Einheitsgrau und -nass vorherrschen würde, mit dem der erste Sommermonat bisher "geglänzt" hatte. Weil es bis zu 33° warm werden würde, beschlossen wir einen für Biketouren unchristlich frühen Start: schon der 6:05 Uhr Zug auf den Brünig sollte uns mitnehmen.

Beim Aufstehen zeigte sich der Himmel überraschenderweise stark bedeckt, was uns vorerst nicht sonderlich Sorgen bereitete. Als aber der Zug hinter dem Pilatus entlang des Sarnersees tuckerte, entlud sich ein heftiger Platzregen inklusive Blitz und Donner. Das war nun wirklich nicht angesagt! Da sich aber beim Blick zum Zugfenster heraus bereits wieder eine Wetterbesserung abzeichnete, diskutierten wir eine Planänderung nur flüchtig. Wir strampelten also kurz nach sieben Uhr auf der Brünig Passhöhe los und machten in Hohfluh nur einen kurzen Trinkhalt. Für Kaffee war es bereits zu heiss.

In Twing gab es mehrere Varianten für den Weiterweg. Eine führte über das Bidmi in die Winterlücke, eine andere über Reuti. Steigungsmässig würde es etwa auf dasselbe hinauslaufen, weshalb wir die Bidmi-Variante wählten. Es ging also auf asphaltierter Strecke richtig bergauf. Beim Bidmi-Seeli wurde die Szenerie ausgiebig fotografisch digitalisiert, bevor wir den Weg zur Winterlücke über Alpstrasse und Kuhfladen fortsetzten. Dort wartete eine erste Höhenvernichtungsaktion ins Gental runter. Auch das ging natürlich - beziehungsweise leider - sehr flott.

Jetzt wartete der lange und abwechslungsreiche Aufstieg bis auf den Jochpass. Zuerst ging es flach durch diverse Kuhweiden. Dann gemächlich steigend bis zum Hotel Engstlenalp, alles auf Asphalt und mit hervorragender Aussicht. Auch das viele Wasser auf beiden Seiten des Tales gab gute Fotosujets her. Meine Smartphone-Kamera gab aber ob so viel Linsenpracht ihren Geist auf und verweigerte jeglichen weiteren Dienst. Zum Glück konnte Benis iPhone die fotografische Aufgabe abdecken!

Im Hotel Engstlen gab es einen ersten Panaché-Stop. Das Wetter war nun gutgesinnt und die Hitze des Tages manifestierte sich bereits deutlich. Zum Glück waren wir schon bald über der 2000-er Höhenquote, sodass die Sache vorerst erträglich war. Schon bald nach dem Engstlensee mussten wir das Bike stossen, weil erstens das Gelände zu steil war und zweitens noch einiges an Schnee lag. Da dieser aber schon kompakt zusammengeschmolzen war, ging das Steigen ganz gut. Um halb zwölf war der Kulminationspunkt der heutigen Tour geschafft. Wir beschlossen, das Mittagessen hier oben auf dem Jochpass zu geniessen, zumal hier keine übermässige Wärme herrschte und die Aussicht himmlisch war. Andere Gäste hatte es nicht viele, was uns die volle Aufmerksamkeit des Servierpersonals sicherstellte.

Nach dieser schönen einstündigen Pause sollte es nur noch runtergehen. Allerdings war auch das vorerst etwas anstrengend, weil selbstverständlich auch auf der Nordseite des Jochpasses noch viel Schnee lag. Nach ein paar Versuchen mit verschiedenen Fahrstilen auf Sommerschnee hatten wir den Dreh raus und konnten doch einigermassen elegant den Schnee runterfurchen. Der Singletrail bis zum Trübsee war auch nicht ohne. Erst auf der Alpstrasse nach Untertrübsee konnten wir es richtig tschäderen und die Bremsscheiben glühen lassen. Engelberg war schnell Geschichte. Der prächtige Bikeweg entlang der Engelberger Aa, welcher per Hängebrücke ein paar Mal über die Schlucht führt, begeisterte mich vollends.

Der Epilog der Tour war fast 30km lang und endgültig hitzegeprägt. Via den gut ausgebauten und beschilderten Radweg, alles der Engelberger Aa entlang und abseits des  Verkehrs, gelangten wir nicht ohne Wasserauftankstopps nach Stans. Auch auf dem Weiterweg bis Luzern brachte nur der Fahrtwind etwas Kühlung, dies naturgemäss stärker, je schneller man fuhr. Beni konnte ich leider nicht zu einem Bad im Vierwaldstättersee überreden, liess es mir selber aber nicht nehmen. Trotz des nassen Juni war der See schwimmwarm, wobei die angestaute Körperhitze wohl das Ihre zum wohltuenden Abkühlungseffekt beitrug.

Alles in allem war auch diese Tour eine lange und schöne. Und der eingangs erwähnte Muskelkater blieb aus. Allerdings summierten sich die Höhenmeter heute auf keinen so hohen Wert wie vor zwei Wochen. Danke an Beni für die wie immer fröhliche und sehr willkommene Begleitung!

Id2646
Datum24.06.2016
TourBrünig - Jochpass - Adligenswil
Ziel_erreichtJa
RouteBrünig Passhöhe - Hohfluh - Wasserwendi - Bidmi - Winterlicken - Oberbidemli - Wagenkehr - Gental - Engstlenalp - Jochpass - Trübsee - Untertrübsee - Engelberg - Grafenort - Dallenwil - Stans - Hergiswil - Horw - Luzern - Adligenswil
Gipfel
BegleiterBeni
GebietZentralschweiz
TourentypBiketour
HM_rauf1985
HM_runter2361
Distanz_KM83.25
VerhaeltnisseNach Morgengewitter schön und trocken. Schnee im Bereich Jochpass
Huetten
Featured_FotoDSC_0018.JPG
TourenideenEngelberg Bike div.
Aufstiegszeit06:05:00
Abstiegszeit01:00:00
SchwierigkeitWS
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialBikematerial
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