Besser spät als gar nicht. Das dachte ich mir, als ich spät am Samstagabend nach Tourenbegleitern Ausschau hielt. Das Meteo tönte nämlich plötzlich vielversprechend, nachdem ursprünglich fürs ganze Weekend durchzogenes Wetter prognostiziert worden war. Sohnemann Aurelio stand nur als Wackelkandidat zur Verfügung. Er wollte sein Mitkommen von der nächtlichen Zechtour und Heimkehrenszeit abhängig machen. Nachdem aber Armin und Kuno zugesagt hatten, stand einem Ausflug ins Bisisthal nichts mehr im Wege. Auf meinen Vorschlag hin wollten wir uns wieder einmal auf eine meiner Lieblingstouren begeben: Überschreitung des Glatten, Besteigung des Läckistocks und Abfahrt durch die Brüelchälen. An landschaftlicher Schönheit ist diese Runde kaum zu überbieten und unter Inkaufnahme einiger Flachstücke, aka «Träbelistrecken», lockte eine abenteuerliche und spannende Abfahrt. Im Gegensatz zu den früheren Begehungen – letztmals anno 2014 – kann man mit dem Auto nicht mehr bis ins Sali unterhalb der Glattalp fahren. Eine Barriere, montiert von den lokalen Kraftwerksbetreibern, verunmöglicht das Parkieren beim eigentlich logischen Ausgangspunkt Sali. Also mussten einige zusätzliche Kilo- und Höhenmeter für die diesjährige Besteigung in Kauf genommen werden. Es kam noch ein weiteres kleines Ungemach dazu: Schnee lag beim Parkplatz noch keiner. Also hiess es in diesem schneearmen Winter und viel zu warmen Februar: Ski buckeln. Zum Glück genügten 15 Minuten, bevor wir noch vor der Glattalpseilbahn auf die Felle wechseln konnten. Der Schnee war zwar immer noch knapp, aber auf der Strasse ging’s gerade so. Erst oberhalb des Waldes, beim Gross Gade, schien die Schneedecke endlich Unterlage zu haben. Wie schon mehrfach konstatiert, ist diese Schnee- und Witterungslage wohl die neue Realität im erwärmten Klima. Ab Quote 1300 wurde die ganze Sache erfreulich. Der frische Neuschnee liess Vorfreude aufkommen, die Sonne zeigte sich auch schon bald und die Stimmung in der Tourengruppe – von der nun übrigens auch Aurelio Mitglied war – war ausgezeichnet. Eine Pause und zwei Aufstiegsstunden später hatten wir den Glatten erreicht. Hier oben waren die atmosphärischen Verhältnisse eher unangenehm: kalte Windböen liessen einem nicht lange oben verweilen. Trotz Aurelios knurrendem Magen versuchten wir mittels der kurzen Abfahrt Richtung Läckistock ein besseres Plätzchen für die Mittagspause zu finden. Das fanden wir zwar, aber so richtig sonnenwarm war es auch hier nicht. Nur mittels Weitersteigen konnte der Kreislauf angekurbelt werden, um damit Finger- und Zehenkuppen wieder warm zu kriegen. Die Aufstiegszeit auf den Läckistock war relativ kurz. Umso länger war dafür die Gipfelrast. Es war jetzt im Gegensatz zum Glatten fast windstill. Ausser zwei Adlern und ein paar Dohlen gab es keine anderen Besucher dieses wunderbaren Aussichtspunktes. Nur Armin mussten wir wieder vom Gipfelkreuz runterholen, damit er mit uns auf den Fotos sein konnte. Danach lockten aber definitiv die Abfahrtsgenüsse. Schon der Gipfelhang, gänzlich unverspurt, wies schönsten Schnee auf. Nach dem Flachstück und einigen weiteren Aufwärtsmetern stürzten wir uns die Innere Brüelchäle. Wie immer der eindrücklichste Teil der Tour. Steil hinab und fast bodenlos geht es Richtung Glattalp. Dank meines Tracks aus dem Jahre 2014 fanden wir das Couloir zum Sommerweg der Glattalphütte, welches uns den Umweg über den See ersparte. Bis fast zum Sali blieb die Abfahrt gut und genussreich, auch wenn der Schnee zunehmend knapper wurde. Höchst zufrieden mit dem schönen Tourentag schulterten wir am Ende des Schnees die Ski wieder und erreichten das Auto in bester Stimmung. |
Id | 3127 |
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Datum | 25.02.2024 |
Tour | Glatten - Läckistock |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Schlänggen - Sali - Gross Gade - Wächters Butzen - Glatten - Läckistock - Mären - Inner Brüelchälen - Glattalp - Chneu - Läcki - Sali - Schlänggen |
Gipfel | Glatten 2505m; Läckistock 2486m |
Begleiter | Aurelio, Kuno, Minu |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1846 |
HM_runter | 1846 |
Distanz_KM | 23.42 |
Verhaeltnisse | Kein Schnee beim Start, ab ca. 1300 (Gross Gaden) sehr gut: Pulverschnee. Glatten-Plateau sehr windig. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2024-02-25.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 05:20:00 |
Abstiegszeit | 02:20:00 |
Schwierigkeit | ZS |
Wetter | schön - windig |
Material | Skitour normal |
Relive_URL | Relive Glatten - Läckistock |