Der zweite Teil unserer Herbstferien 2023 fand im Montafon, genauer im Brandnertal, Österreich statt. Die Zweiteilung der Ferien war Felicitas' dozentischen Verpflichtungen geschuldet: donnerstags und freitags musste sie jeweils arbeiten. Also passte ich meine Arbeitspläne an und arbeitete ebenfalls. So ergab es sich, dass wir zuerst im Ticino und jetzt also im Montafon waren. Unterkunfts-stilistisch waren das zwei sehr unterschiedliche Ferienteile: ging es im Tessin eher rustikal und einfach zu, hatten wir im Montafon ein schönes Hotel mit Wellness und 3/4 Pension gebucht. Die Anreise fand einmal (TI) per öV statt, jetzt waren wir mit eAuto und allerlei Gepäck unterwegs. Gemeinsam war den beiden Ferienteilen, dass prächtiges Herbstwetter herrschte und die Beinmuskulatur ausgiebig Auslauf erhielt. 

Weil in unserem Hotel-Package eine Gästekarte inbegriffen war, welche das kostenlose Benützen der Bergbahnen erlaubte, wählte ich Wanderziele unter Ausnützung derselben. Unsere erste Tour im Brandnertal sollte uns auf den Fundelkopf führen. Laut Wanderprospekt und Schweiz Mobil Online-Karte war es möglich, mit der Palüdbahn hochzufahren, den Gipfel zu besteigen und auf einem anderen Weg zur Bergstation der Dorfbahn zurückzuwandern. Das sah attraktiv aus und war es im Endeffekt auch. 800 Höhenmeter galt es zu bewältigen. Schon nach gut zwei Stunden nach dem Start auf Palüd waren wir auf dem höchsten Punkt beim grossen Gipfelkreuz des Fundelkopfes. Dazwischen lag ein erster Wegteil mit moderater und einfacher Steigung und ein zweiter, der steil und teilweise kettengesichert verlief. Ein schöner Anstieg mit einer moderaten Länge, die von der besten Ehefrau sehr geschätzt wurde. Zumal auch die Rundsicht vom Gipfel vom Feinsten war. Wir sahen zum Bodensee, in den nahen Alpstein, weit ins Tirol rein und natürlich in alle nahen Berge des Rätikon, wessen Teil auch der Fundelkopf ist. 

Der Abstieg bedeutete zwar einen kleinen Umweg, aber meine relative Aversion gegen "2x denselben Weg machen" wog die Zusatzmeter auf. Pünktlich auf die Jause waren wir im Hotel Zimba zurück und genossen erstmals in diesen Ferientagen dieses österreichische Spezialarrangement der Speisenfolge. Nach einem solchen Wandertag mundeten die Gnocchi doppelt. Die Aussicht auf zwei schöne Wellness-Stunden mit Sauna und ein viergängiges feines Abendessen liessen das Weissbier wie Honig die Kehle runterperlen.