Die Nacht auf dem Faulhorn war weniger schlimm als befürchtet. Die Bettflaschen leisteten gute Dienste und trotz des Dauerrüttelns des Windes an den Fensterläden drückten wir doch das eine oder andere Auge zu. Leider gab es wegen der herrschenden Bewölkung weder einen farbenfrohen Sonnenuntergang am Vorabend noch sah man heute überhaupt irgendwann die Sonne. Gestärkt mit einem gebührendem Morgenessen machten wir uns kurz nach 9 Uhr auf die Wandersocken. Weil man zuoberst auf dem Berg übernachtet, beginnt die Wanderung mit einem Abstieg. Bei der Burgihitta berieten wir den Weiterweg. Am Nächsten lag der First, wo bereits eine Bahn lockte und den Wandertag sehr früh beendet hätte. Weiter gab es die Möglichkeiten, zur grossen Scheidegg oder zur Axalp runter zu gehen. Eine dieser Optionen bevorzugte Felicitas. Mein Argument, das sei auf der Wanderautobahn etwas gar langweilig und zudem identisch mit dem Gemeinderatsausflug von anno 2017, überzeugte Jürg. Deshalb nahmen wir die ursprünglich geplante Strecke über die Wart in Angriff. Ein kühler Wind und bedeckter Himmel waren heute ständige Begleiter. Dabei wäre der Weg vorbei am Häxeseewli und am Hagelseewli sehr attraktiv und zum Verweilen einladend. So waren wir aber vom Wind getriebene und setzten uns nur relativ kurz zu einer Pause hin. Auf der Wart gerieten wir dann unvermittelt in winterliche Verhältnisse. Da eine Kaltfront vor drei Tagen eine Ladung Schnee abgeladen hatte, galt es durch den Pflotsch zu stapfen. Allerdings nur in geringer Tiefe: das Nasswerden der Füsse konnte gut verhindert werden. Nach der Passhöhe lag zwar fast noch mehr Schnee als vor ihr, aber auch hier blieben die Socken trocken. Der lange Abstieg ins Rosenlaui ging in die Oberschenkelbremsmuskeln. Immerhin war er so kurzweilig wie die Aufstiegsstrecke mit schönen Bächen, geologischen Formationen und ständigem Blick auf die Nordseite des Wetterhorns und rüber zu den Engelhörnern. Wegen relativ ungünstiger Zugverbindungen nach Luzern (mit langem Aufenthalt in Meiringen) entschieden wir uns, das Tourenbier und das Apéro-Plättchen erst in Meiringen zu bestellen. Somit brachten wir die abenteuerliche Postautostrecke vom Rosenlaui runter ins Haslital mit leeren Mägen hinter uns, was auch seine Vorteile hatte. Beim erwähnten Bier im Rössli zu Meringen blickten wir auf zwei zwar kühle, aber sehr schöne Wandertage mit Jürg zurück und liessen seinen Geburtstag nochmals Revue passieren. |
Id | 3092 |
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Datum | 09.08.2023 |
Tour | Faulhorn - Wart - Rosenlaui |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Faulhorn - Burgihitta - Tierwang - Hagelseewli - Hiendertellti - Häxeseewli - Wart - Wiischbäch - Scheidegg Oberläger - Bidem - Schwarzwaldalp - Rosenlaui |
Gipfel | |
Begleiter | Felice, Jögi |
Gebiet | Berner Oberland |
Tourentyp | Wanderung |
HM_rauf | 556 |
HM_runter | 1870 |
Distanz_KM | 18.51 |
Verhaeltnisse | Windig und kalt. Sommerschnee auf der Wart und ziemlich nass. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2023-08-09.jpg |
Tourenideen | Schwarzhore Klettersteig und blauweiss Weg |
Aufstiegszeit | 03:20:00 |
Abstiegszeit | 03:40:00 |
Schwierigkeit | T3 |
Wetter | wolkenverhangen |
Material | Mehrtagestour Wandern |
Relive_URL |