Rigi 9-Gipfel-Tour

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Selfie mit der Holzfigur beim Abstieg von der Rigi Hohfluh, oberhalb Gätterlipass SZ

Auf meiner Sommerliste mit Tourenideen stand auch ein konditionell herausforderndes, wenn auch nicht spektakulär tönenden Projekt: die Überschreitung möglichst aller Gipfel der Rigikette von Brunnen aus. Inklusive der Begehung der interessanten blau-weissen Wege an der Stockflue und an der Rigi Hohfluh. Fast alles war bekanntes Wander- und Kraxelgelände, hatte ich aber noch nie in dieser Art kombiniert. Ausgeheckt beziehungsweise erspäht hatte ich die Tour vorletztes Jahr, als ich mit der besten Ehefrau von allen die Stockflue bestiegen hatte. Der Weiterweg ab Gottertli bis Rigi Kulm versprach sowohl Wandergenuss als auch Dauersicht auf den schönsten aller Alpenseen, den Vierwaldstättersee, sowie seine umliegenden Gipfel. Dass ich so eine lange Tour alleine werde unternehmen müssen, war zu befürchten, weil a) keine Kollegen am Freitag verfügbar waren und b) es fast alle gemütlicher haben wollten. Es war nämlich sehr warmes Sommerwetter prognostiziert. 

Der öffentliche Verkehr bot sich nicht nur der Tatsache wegen an, dass ich ein GA besitze. Die Rigi ist bekanntlich bestens und von allen Seiten erschlossen, was es möglich macht, die Wanderung jederzeit abzubrechen. Start- und Zielort mussten nicht identisch sein und es wartete kein Vehikel, das am Ende der Tour rekuperiert werden musste. Verdienstvollerweise brachte mich Felice sogar zum Verkehrshaus runter. Somit stand dort nicht einmal mein Velo unnütz herum. Mit der SBB ging's nach Brunnen und zwecks Aufstockung des Proviants in den Denner. Dann marschierte ich unverzüglich los: über den steilen, blau-weiss markierten Weg zum Bützi (Gipfel Nr. 1) und dann weiter zur Stockflue. Eine verpasste Weggabelung trug mir einen schweisstreibenden Steilwaldaufstieg zum Urmiberg ein. Ärger! Das wäre vermeidbar gewesen. Die Stockflue mit ihrer grossen Schweizerfahne liess ich mir aber nicht nehmen und schoss Gipfelfoto Nummer zwei. Weitaus gemütlicher und nur noch rot-weiss ging's aufs aussichtsreiche Gottertli.

Der zweite blau-weiss markierte Wegabschnitt führte von der Alp Egg auf die Rigi Hohfluh entlang des Ostgrates. Dessen letzte Begehung liegt mehr als zehn Jahre zurück. Damals mit den Kindern an einem brütend heissen Pfingstmontag. Einige Stellen auf der Nordseite der Hohfluh waren noch feucht, sodass die verlegten Drahtseile willkommenen Halt boten. Bis zum Gipfel war ich sehr flott unterwegs: keine drei Stunden waren insgesamt ab Brunnen vergangen. Eine Pause an diesem prächtigen Horst über dem türkis leuchtenden See war also mehr als angebracht. 

Leider müssen von der Hohfluh ins Gätterli mehr als 500 Höhenmeter vernichtet werden (welche es Richtung Scheidegg wieder rückzugewinnen gilt). Vor diesem Aufstieg musste ich aber den Durst und beginnende Muskelkrämpfe in der Beiz bekämpfen. Und es wurde dann warm! Zum Glück sind die Wegweiserangaben an der Rigi für Sonntagsspaziergänger gedacht. Sonst hätte es bis Kulm doch prompt noch eingenachtet. Ich konnte meinen Marsch auf den nun einfachen Wegen ohne Absturzgefahr fortsetzen. Einen weiteren Trinkhalt gab es auf Unterstetten und auf dem weglosen Stück über den Schild behelligten mich zum Glück keine Mutterkühe. Trotz müder Knochen musste ich mich am Schluss Richtung Kulm noch beeilen. Ziel war nämlich die 17:00 Uhr Bahn nach Vitznau. Der See, der mir den ganzen Tag zu Füssen lag, war heute ein absolutes Muss und einfach zu verlockend. 

Ich hatte mich schon auf der Hohfluh entschieden, den Abstieg per Bahn zu unternehmen, obwohl ich zu Hause gesagt hatte, ich würde über die Arschbaggen nach Seebodenalp absteigen. Aber das wäre dann des Guten eindeutig zu viel gewesen. Ich liess mich in die Sessel der VRB plumpsen und genoss die Fahrt ohne weiche Knie. Zu meiner Überraschung ergab sich während der Talfahrt eine Konversation mit Alicia. Wir vereinbarten, uns im Kurpark Vitznau zu treffen um gemeinsam das kühlende Nass zu geniessen. Das war ein mehr als vergnüglicher und dankbarer Abschluss einer so strengen Tour, die mir noch einige Tage nachher in Form eines tüchtigen Muskelkaters in Erinnerung bleiben sollte. 

Id3079
Datum07.07.2023
TourRigi 9-Gipfel-Tour
Ziel_erreichtJa
RouteBrunnen Bahnhof - Bützi - Stockflue - Gottertli - Alp Egg - Rigi Hohfluh - Gätterlipass - Rigi Scheidegg - Rigi Dosse - Unterstetten - Schild - Rigi First - Rigi Rotstock - Staffel - Rigi Kulm. Mit Bahn zurück nach Vitznau
GipfelBützi 916m; Gottertli 1395m; Rigi Dosse 1685m; Rigi Hochflue 1698m; Rigi Kulm 1798m; Rigi Rotstock 1659m; Rigi Scheidegg 1662m; Schild 1548m; Stockflue 1136m; Würzenstock 1482m
BegleiterChregu Solo
GebietZentralschweiz
TourentypWanderung; Wanderung blau-weiss
HM_rauf2508
HM_runter1247
Distanz_KM23.05
VerhaeltnisseHeiss, fast alles trocken. An der Hohfluh zum Teil noch feucht und rutschig im Auf- und Abstieg.
Huetten
Featured_Fototbi_2023-07-07.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit02:45:00
Abstiegszeit05:15:00
SchwierigkeitT5
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialWanderung leicht
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