Keine leichte Aufgabe stellten mir Alicia und Jan mit ihrem Wunsch, Sonne zu sehen und dem Nebel zu entfliehen. Da es in höheren Lagen geschneit hatte, suchte ich nach einer Möglichkeit, in der Höhenlage um 1000 Meter den Nebel unter uns zu lassen und dem Schnee noch nicht allzu stark zu begegnen. Die Pilatus Südseite bot sich an. Ein Blick auf die Webcams und sogar aus dem Fenster am Dottenberg liessen die Hoffnung aufkeimen, dass nebeltechnisch keine Enttäuschungen zu gewärtigen waren. Da sollten wir uns aber ebenso gewaltig täuschen wie mit dem Schnee. Nach einem gemütlichen Morgenessen mit frischem Brunner-Brot fuhren wir auf die Lütholdsmatt. Diese präsentierte sich wie erhofft sonnig und schneefrei. Vom Gang zum vorgesehenen Mondmilchlich sahen wir ab: da lag doch schon einiges an Weiss. Alicia und Jan sahen auch vom Gang zum Pilatus Kulm ab und entschieden sich für den gemeinsamen Ausflug. Wir wanderten also ins kleine Schlierental hinein Richtung Märenschlag. Leider machte sich die Sonne schon bald rar. Eine Nebelbank installierte sich in diesem Teil des Schlierentals und sollte bis zu unserer Rückkehr nicht mehr verschwinden. Trotzdem bogen wir bei dieser Alp ab und folgten dem Wegweiser Richtung Mittaggüpfi. Irgendwie wollte es der Stolz in der Folge nicht zulassen, dass wir dem Nebel nachgaben und uns vom Schnee vertreiben liessen. In der ständigen Hoffnung, jetzt dann gleich den blauen Himmel zu erreichen, stapften wir durch sumpfige Wiesen und durch immer mehr Schnee höher. Wir hatten stets das Gefühl, jetzt dann gleich an der Sonne zu sein. Halbwegs wurde dieser Wunsch auf dem Gipfel auch erfüllt. Aber die Wolkenabschattung überwog. Und so froren wir bald an die längst durchnässten Füsse und schlotterten um die Wette. Der Lunch-Verzehr war somit kein Vergnügen und der Abstieg eine bald beschlossene Folge davon. Ironischerweise leuchtete vom nahen Widderfeld und vom Pilatusgipfel die Sonne. Wir hatten also heute ganz einfach den falschen Gipfel erwischt. Erst die warme Dusche zu Hause vermochte die Füsse wieder aufzutauen. Das feine Raclette half zusätzlich über die Enttäuschung über die heutige Tour hinweg. Immerhin waren die frisch Verliebten immer noch guter Laune und genossen den Abend mit uns. |
Id | 3043 |
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Datum | 26.11.2022 |
Tour | Mittaggüpfi |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Lütholdsmatt - Märenschlag - Feld - Rottosse - Nätsch - Mittaggüpfi. Gleicher Weg zurück |
Gipfel | Mittaggüpfi 1917m |
Begleiter | Alicia, Felice, Jan |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Wanderung |
HM_rauf | 893 |
HM_runter | 893 |
Distanz_KM | 12.36 |
Verhaeltnisse | Spätherbst. Nass und obere Hälfte Neuschnee. Kalte und nasse Füsse |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2022-11-26.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 02:30:00 |
Abstiegszeit | 02:30:00 |
Schwierigkeit | T3 |
Wetter | wechselhaft |
Material | Wanderung leicht |
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