So spät im Jahr hatte ich mein Bike kaum jemals zuvor in Betrieb. Geschuldet war dies dem Umstand, dass wir eine äusserst milde erste Novemberhälfte erlebten und dass ich nochmals Lust verspürte, auf den Göppelsattel zu steigen und eine der noch ausstehenden drei Sternfahrten zu absolvieren. Es lockte die 10. Etapee meiner Luzerner Bike Sternfahrten. Schon lange war mir klar, dass die Seetaler Etappe von Didi begleitet beziehungsweise geführt werden musste. Schliesslich sollten wir hauptsächlich in "seinen" Bike-Jagdgründen auf dem Lindenberg unterwegs sein. Mein Bruder kennt diese Gegend wie seine Hosentasche und es wäre sträflich fahrlässig gewesen, wenn ich für diese Etappe nicht seinen Ortskenntnissen vertraut hätte. Zu uns gesellten sich an diesem Sonntag auch noch Kuno und Jascha, womit das für Letztgenannten einen regelrechten Onkels-Vater-Bike-Trip ergab. 

Während ich schon ab Luzern maskenbewehrt im Seetaler sass, gesellten sich Kuno und Jascha in Emmenbrücke und Didi in Hochdorf dazu. Die fast längste Zugstrecke meiner Bike Sternfahrten war somit dank Konversation willkommenermassen kurzweilig. Nur in Beinwil am See stutzten wir kurz, weil Nebelschwaden über den Hallwilersee waberten. Ob wir unsere Tour in der Jurasüdfussnebelsuppe starten mussten, war nur kurz zu befürchten. Während der ganzen Fahrt genossen wir ausgezeichnetes Wetter und wirklich prächtige Spätherbststimmungen. Auf Single-Trails durch die Laubwege zu preschen, an sonnendurchfluteten abgeernteten Gemüsefeldern vorbeizuradeln, am farbigen Waldrand ein Picknick zu geniessen oder nach kurzen Aufstiegen nach etwas Luft zu schnappen - der Tag hielt eine ganze Menge genussreicher Momente parat. 

Ich kostete diese Tour auf jeden Fall sehr aus. Einmal der Begleitung wegen, dann aber auch wegen diesen einmaligen Herbstbildern. Ich knipste viele schöne Fotos und unsere Stimmung war logischerweise mehr als aufgeräumt. Den strengsten Aufstieg hielt übrigens der heimische Dottenberg parat: Der Aufstieg von Ebikons Schindler über den Weierhof/Roniwald ist steil und anstrengend. Bikeschieben war heute nur in diesem Abschnitt nötig. Dank den abgemähten winterlichen Wiesen konnte ich aber einige Abkürzungen nehmen und beendete diese Sternfahrt direkt in unserem Garten neben dem Pizzaofen.