Mehrmals hat mich die beste Ehefrau von allen am Morgen dieses arbeitsfreien Freitags ermahnt, dass wir zwar schon ein Tour unternehmen könnten, wir aber spätestens um vier Uhr nachmittags wieder zu Hause sein müssten. Schulische Verpflichtungen harrten ihrer Erfüllung. Wir fuhren zu Hause los, ohne dass ich eine klare Tourenidee gehabt hätte. Richtung Schwyzerland waren keine Verkehrsprobleme zu befürchten und in der Muotathal-Region gibt es ja mehr als genug Wanderoptionen. Bei der Fahrt der Rigilehne entlang baute sich dann das Tourenziel direkt vor unserer Windschutzscheibe auf: der Chaiserstock wollte angepeilt werden. Da waren wir schon etliche Jahre nicht mehr gewesen und die Lidernen-Gegend ist immer reizvoll. Wir kurvten (trotz Felices zeitlicher Bedenken) das Riemenstaldertal hoch und wollten im Chäppeliberg auf das Seil nach Gitschen. Weil es aber drei Minuten nach neun Uhr war, beschied uns die Seilbahnfrau telefonisch von der Bergstation aus, dass sie erst um 9:30 Uhr wieder fahren würde. Wir fanden das etwas kleinlich bei einem Bähnchen, das in seier offenen Kabine gerade mal vier Passagiere transportieren kann. Weil es hier hinten noch Dutzende weitere Wanderziele ohne Seilbahnhilfe gab, schlug ich jetzt den Holzerstock oberhalb des Alplersees vor. Über Alplen erreichten wir mühelos den prächtig gelegenen See. Da es weder einen Wegweiser zum Holzerstock noch Handyempfang für die Konsultation des Online-Kartenwerks gab, änderten wir unser Ziel abermals. Nun lockte der Rophaien. Dieser lag noch zirka eine Stunde oberhalb unseres Rastplatzes und liess nostalgische Gefühle aufkommen. Dieser Gipfel war nämlich anno 1995 unsere allererste gemeinsame Tour. Frischverliebt pilgerten wir damals an einem ersten November von den Eggbergen herauf. Im Abstieg holte sich Felice einen legendären Muskelkater, der sie eine Woche lang nicht mehr schmerzfrei in einen Trolleybus steigen liess. Heute ging es aber ohne Muskelkater. Dafür waren die heutigen Abstiegsmeter zu wenige. Statt aber denselben Weg zum Alplersee zurück zu nehmen, entschieden wir uns für eine kleine Runde über Äbneter Stöckli und Tibistock. Den Tibistock besuchte ich solo - er lag etwas abseits der direkten Route. Wider Erwarten musste ich die Hände zum Kraxeln aus den Hosentaschen nehmen: ein senkrechtes Fünfmeterwändchen versperrte den Weg zum höchsten Punkt. Zwei Bierhumpengriffe liessen es aber zu, das Hindernis ohne Sicherung zu überwinden. Das gewitterschwangere Tropenwetter liess uns übrigens den ganzen Tag unbehelligt unseres Weges ziehen. Erst um drei Uhr nachmittags, als wir bereits auf der Heimfahrt waren, begann es zu schütten. |
Id | 2860 |
---|---|
Datum | 26.06.2020 |
Tour | Rophaien - Tibistock |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Alplen - Alplersee - Stockalp - Rophaien - Äbneter Stöckli - Firtiggrätli - Tibistock - Äbnet - Alplen |
Gipfel | Äbneter Stöckli 2087m; Rophaien 2078m; Tibistock 2022m |
Begleiter | Felice |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Wanderung; Wanderung blau-weiss |
HM_rauf | 1068 |
HM_runter | 1068 |
Distanz_KM | 14.70 |
Verhaeltnisse | Trocken, aber kurz vor einer Gewitterfront schwül-warm |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2020-06-26.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 02:15:00 |
Abstiegszeit | 02:30:00 |
Schwierigkeit | T4 |
Wetter | schön - gewitterhaft |
Material | Wanderung leicht |
Relive_URL |