Da einige meiner Tourenkameraden ihre Ski nicht mehr aus dem Keller hervorholen wollten war ich froh, dass nebst mir auch Beni noch Lust auf Frühlingsskifahren hatte. Es herrschten trotz des fast zu warmen Wetters gemäss Gipfelbuch & Co. noch gute Bedingungen. Somit waren die beiden wichtigsten Bedingungen für eine schöne Bergtour gegeben: gutes Wetter und eine verlässliche Tourenbegleitung. Beni und ich wählten den Zwächten im Meiental als Ziel. Und obwohl es vor zwei Tagen einen kleinen Kälteeinbruch mit Neuschnee gegeben hatte, berichtete das SLF von "günstiger Lawinensituation". Damit konnten auch Benis Fragen zu den Verhältnissen beantwortet werden. Fast genau ein Jahr zuvor waren wir schon einmal zu ungefähr derselben Zeit in Gorezmettlen gestartet. Es lagen damals aber riesige Lawinenkegel im Wyssgand, und das Steigen war mühsam. Heute ging es flott und problemlos. Ich merkte erst beim Einpacken der Felle auf dem Gipfel, dass ich meinen Fellsack samt Harscheisen im Auto liegen gelassen hatte. Beim Aufsteigen hatte ich die Bremseisen nicht vermisst. Stetig im Tempo und mit einer einzigen Pause gelangten wir bestens auf den Zwächtengipfel, wobei auch der Steilhang nach dem Rossfirn - zu Fuss zwar - problemlos begehbar war. Die Steigeisen hätte es an dieser Stelle wahrlich nicht gebraucht. Beim Verzehr des Gipfelznünibrotes überraschte mich Beni mit der Aussage, dass wir doch heute die Tour Richtung Spannörter verlängern könnten, um eine schöne Rundstrecke zu absolvieren. Der Glattfirn sah nämlich verlockend aus. Zudem spielten die Wolken ein Spiel, das den Zwächten meist im Schatten , die Spannörter und das Bärenhorn aber im gleissenden Frühlingslicht erstrahlen liess. So brauchte unser Entschluss für die schöne Runde keine lange Diskussion. Die zweite Fellstrecke, jene zum Spannortjoch, war kurz, weil wir per Schussfahrt nahe an diesen Übergang rankamen. Der Spannortgletscher zeigte sich noch in beinhartem Zustand, aber die Sicht auf die Spannörter, den Schlossberg und runter ins Engelbergertal sind von dort oben einmalig. Man wähnt sich in den Dolomiten und glaubt kaum, dass man bloss etwa 30km Luftlinie von zu Hause entfernt ist. Auf jeden Fall entstanden hier die besten Bilder des Tages! Auf dem Grat Richtung Bärenhorn hatte ein markanter Südwind eingesetzt, der uns zwar nicht vom Gipfelgang abhielt, uns von dort aber ziemlich rasch vertrieb. Hinsetzen und weiter Geniessen war keine Option. Zudem mussten wir langsam an die guten Schneeverhältnisse denken, wollten wir nicht tiefes Einsinken im Nassschnee riskieren. In der Tat war die Abfahrt gerade noch früh genug, sodass Skigenuss vor Hangvermessen stand. Im steilsten Stück der Abfahrt des Juzfads machten wir die interessante Entdeckung, dass man bei diesen Verhältnissen auch mit Wanderschuhen und aufgeschnallten Schneeschuhen unterwegs sein kann. Ein Typ, der sich im Nachhinein als René vom Rain vorstellte, war offensichtlich mit der Steilheit des Geländes etwas überfordert und war heilfroh, dass ich ihm meine Steigeisen anbot. Wir passten diese kurz an, worauf er in grossem Tempo den Hang runtersprintete. Wir hatten fast Mühe, ihm mit den Ski zu folgen. Dankbar über unsere Hilfsbereitschaft spendierte er nach überstandenem Abenteuer in der Besenbeiz zu Meien eine feine Apéroplatte mit allem drum und dran. Wohl bekam's! |
Id | 2737 |
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Datum | 12.05.2018 |
Tour | Zwächten und Bärenhorn |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Gorezmettlenbrücke im Meiental - Wyssgand - Rossbiel - Juzfad - Rossfirn - Zwächten - Glattfirn - Spannortjoch - Spannortgletscher - Bärenhorn - Chüefadfirn - Juzfad - Rotgand - Altboden - Gorezmettlenbrücke |
Gipfel | Bärenhorn UR 2931m; Zwächten 3080m |
Begleiter | Beni |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1802 |
HM_runter | 1802 |
Distanz_KM | 19.56 |
Verhaeltnisse | Gute Frühlingsskitourenbedingungen. Kalte Nacht. Abfahrt um 12 Uhr gerade noch gut. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2018-05-12.JPG |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 03:40:00 |
Abstiegszeit | 03:10:00 |
Schwierigkeit | ZS |
Wetter | wechselhaft |
Material | Skitour normal |
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