Die Karfreitagsskitour 2021 startete mit einer leisen Enttäuschung, als Dani seinen Mercedes in Färnigen am Strassenrand abgestellt hatte: die Nacht war im Meiental weder klar noch kalt. Das führte zu einer nassen Schneedecke und gedämpften Vorfreuden auf die Abfahrt. Trotzdem dachten Michelle, Aaron, Dani und ich keine Minute an eine Planänderung oder gar einen Übungsabbruch. Wir zogen die Felle auf und marschierten in den warmen Morgen. Im Gegensatz zu den letzten Jahren lag im Meiental noch viel Schnee. Und auch die Lawinenkegel im Gorezmettlental waren nur klein (im Gegensatz zum letzten Besuch 2018). 

Auf dem bestens bekannten Aufstiegsweg gewann unsere Gruppe kontinuierlich an Höhe, wobei wir vorerst von der Spur Richtung Bärenhorn profitierten. Nur im Tobel unterhalb Juzfad musste Dani seine Spurerqualitäten beweisen. Endlich war hier oben die Schneedecke nun gefroren und wir durften auf ein paar Sulzschwünge hoffen. Der Himmel zeigte sich bedeckt und die Gipfel des Meientals hüllten sich in Wolken. Nur sporadisch gewährten aufreissende Wolken die Zwächtenburg dem unseren Blicken. 

Durch die Schlüsselstelle - das steile Couloir bzw. Hangstück zum Übergang zwischen Bächenstock und Zwächten, führte bereits eine mehr oder weniger gute Fussspur. So liess sich die Stelle gut bewältigen und wir konnten danach bald vom Gipfel herunter grüssen. Der Wind war sandwichverträglich, aber die Sicht mehrheitlich vom Nebel beherrscht. Nur ab und zu liess sich ein Blick in die Gotthardregion werfen, wo besseres Wetter zu herrschen schien. 

Wider Erwarten erfreute uns die Abfahrt vom Zwächten sehr: zuerst ging es den immer noch hart gefroreren Steilhang runter, dann folgten die prächtig aufgesulzten Hänge von Juzfad. Und auch weiter unten, wo die Schneedecke ganz durchnässt war, liess es sich gut schwingen und ohne knietiefes Einsinken die zuvor gewonnene Höhe wieder vernichten. Wir waren zufrieden mit dieser Skiausbeute und konnten trotz zu warmer Nacht auf eine gelungene Skitour zurückblicken. 

Abgerundet wurde der Tag bei Michelle und Aaron an der Weinberglistrasse bei einem Glas Bier.