Die sechste Etappe der Luzerner Bike Sternfahrten führte von der Grossstadt Zürich in heimatliche Gefilde. Etwas seltsam ist das Gefühl schon, wenn man mit Dreck zwischen den Stollenpneu am fast leeren und frisch herausgeputzten Hauptbahnhof Zürich aussteigt und in die Häuserschluchten des neuen Quartiers bei der Sihlpost eintaucht. Zudem hatte unplanmässig ein neckischer Sprühregen eingesetzt, von dem am Vorabend im Meteo keine Rede war. Das Radarbild der Regenwolken auf dem Handy verkündete aber, dass sich die Wolken bald auflösen werden und der Sonne Platz machen würden. Meiner geplanten Route folgend ging es nun durch Zürichs Sündenquartier Richtung Triemlispital. Von dort führen viele Wege auf den Üetliberg. Ich folgte dem "Schlittelweg", welcher sanft ansteigend zum höchsten Punkt führt. Dass so nahe vom Zentrum Zürichs viele Biker unterwegs sind, sah man der exzessiven Beschilderung und Zurechtweisung mittels Tafeln an. Offenbar sind die Velofahrer hier bereits zur Stadtplage mutiert. Nur so ist zu erklären, dass für gefühlt jeden Meter des Waldes die Bike-Regelungen penibel-genau festgelegt sind. Item, man ist auf dem gewählten Weg rasch bei der grossen Antenne auf Üetliberg (Uto) Kulm und kann die wirklich nicht schlechte Aussicht auf See, Stadt und Berge geniessen. Wabern noch graue Wolkenschiffe in allen Farbschattierungen um die Hügel, dann ist der visuelle Effekt mehr als interessant. Ich beschloss, auf das Ende des Regens zu warten und vorerst einmal Kaffee zu trinken. Sage und schreibe zehn Franken knöpfte mir der Outdoor-Barmann für einen Kaffee im Plastikbecher mit Gipfel ab. Ein Beweis mehr, dass die Zürcher keine Luzerner nötig haben. Erst nach einer Stunde des Wartens und Herumstreunens setzte ich meine Fahrt fort. Die Wegfindung war einfach: ich folgte dem Kamm der Albiskette bis zum Albispass. Dort entschied ich mich spontan, von der geplanten Route abzuweichen und der Kette noch weiter bis zum Albishorn zu folgen. Vor einer Graterhebung namens Bürglen ging es für ein 20-minütiges Wegstück so steil bergauf, dass ich meinen treuen Alu-Esel schieben musste. Ansonsten war der Umweg aber lohnenswert: die Orientierung ist einfach, die Wege sind gut zu befahren und mit dem Turm auf Hochwacht gibt es ein Aussichts-Highlight, das mir sehr gefiel. Auf dem Albishorn bog ich scharf rechts ab und überquerte das breite Reusstal Richtung Sins. Endlich funktionierte die Geocaching-App auf meinem Handy wieder, sodass ich bei Mettmenstetten erfolgreich zwei Verstecke ausheben konnte. Nicht erfolgreich war ich im Wald oberhalb Sins: dort hat wohl jemand den Cache zerstört. Die Cacherei bedingte einerseits ein paar Umwege und liess mich andererseits vom gesezten Zeitbudget abweichen. Da die angekündigten Abendgewitter noch nirgends zu sehen waren und das Wetter warm und trocken war, spielten diese Umwege keine Rolle. Nach einer kleinen Irrfahrt auf dem heimatlichen Dottenberg (ich liess die Sonnenbrille bei einem Wasserbrunnen liegen), traf ich um vier Uhr zu Hause ein. Dies um die Erfahrung reicher, dass auch Biketouren ab Zürich ihren Reiz haben und auf dieser Strecke nach Hause etliche Kleinode entdeckt und unbekannte Landschaftsstriche durchquert werden können. |
Id | 2857 |
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Datum | 13.06.2020 |
Tour | Zürich - Üetliberg - Albiskette - Sins - D23 Bike |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Zürich - Triemli - Üetliberg - Albiskette bis Albishorn - Hausen am Albis - Mettmenstetten - Maschwanden - Sins - Winterhalden - Root - Dierikon - Dottenberg - Adligenswil Dottenbergstr. 23 |
Gipfel | Albis 915m; Albishorn 909m; Bürglen 915m; Dottenberg 749m; Uetliberg 871m |
Begleiter | Chregu Solo |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Biketour; LU Bike Sternfahrten |
HM_rauf | 1810 |
HM_runter | 1628 |
Distanz_KM | 76.32 |
Verhaeltnisse | Am Morgen noch regnerisch, aber bei dieser Strecke Nässe kein Problem. Später sonnig und trocken. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2020-06-13.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 08:00:00 |
Abstiegszeit | 00:00:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | wechselhaft |
Material | Bikematerial |
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