Nach den Anstrengungen am Grindelgrat am Vortag wurde von Alicia, Jan und Felicitas eine kleine hübsche Skitour gewünscht. Per Kartenstudium fand ich das Wannehörli. Es versprach einen sonnigen und problemlosen Aufstieg, auch wenn nicht ganz klar war, wie viel Schnee wir antreffen würden. Mit einer fast leeren Batterie im Auto fuhren wir nach einem gemütlichen Zmorge die kurze Strecke nach Saanenmöser. Schon beim Tourenstart schien die Sonne und ermöglichte Loslaufen im T-Shirt. 

Gemütlich ging es ins Tal Richtung Birehubel hinein, vorbei an typischen Gstaader Chalets und mit nur mässiger Steigung. Auf einer Alp mit dem treffenden Namen «Hübschi» machten wir ausgiebig Pause und genossen Wärme, Aussicht und beste Laune. Den Gipfel hatten wir nach dieser Rast innert 45 Minuten in der Tasche. So fehlte fast etwas der Hunger und Durst. Aber der Gipfelhalt konnte auch anderweitig genutzt werden: Jans Drohne wurde mit Cyber-Brille um die Baumwipfel gejagt, man posierte für allerlei Gruppenselfiefacebookfotos und versuchte mit Snowboard und Skiern möglichst bequeme Liegestühle zu basteln.

Für die Abfahrt wählten wir den steilen Nordhang direkt ab Gipfel. Dort lag noch schöner Pulverschnee. Etwas Mut erforderte die Einfahrt in den Hang, dann liessen sich aber viele schöne Schwünge produzieren. Bei einer weiteren Fotosession über eine Schanze testete Alicia meine Standhaftigkeit, indem sie direkt in meine Arme jucken wollte. Ansonsten verlief die Abfahrt aufregefrei. Unten raus wurde der Schnee leider immer knapper. Einige Maushügel verschmutzten unsere Skibeläge und strapazierten Bauer Schönbächlers Wiesen. 

Da wir etwa 2.5 Kilometer vom Auto entfernt auf der Saanenstrasse landeten, lag es an mir, unser Elektrogefährt zu rekuperieren. Leider ging das nur zu Fuss der Strasse entlang, wobei mangels Haltebuchten kein Autostopp möglich war. Immerhin konnte ich Rucksack und Ski zurücklassen, sodass diese "Strafaufgabe" die gute Laune nur sehr mässig trübte.