Wandflue

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Blick vom Vor- auf den Hauptgipfel der Wandflue in den Gastlosen, BE/FR. Rechts vom Gipfelkreuz Dent de Ruth

Der Blick ins weite Gipfelrund vom Wannehörnli (Tour am Sonntag) und insbesondere in die Gastlosenkette nahm das Auge in Geiselhaft. Jedes Alpinistenherz schlägt beim Anblick dieser prächtigen Felsformation zwischen Berner Oberland und Fribourger Alpen höher. Und weil man bei der klaren Luft auch Abfahrtsspuren an der Wandflue sah, setzte sich der Plan, den Gastlosen einen Besuch abzustatten, im Gehirn fest. Zwar war die Anreise über den Jaunpass ab Zweisimmen etwas lange, aber unser neues Gefährt wollte ja über Pässe getestet werden. Der Ausflug sollte sich beim abendlichen Tourenrückblick mehr als gelohnt haben. Die Wandflue vermittelt fast den einzigen Zugang zu einem Gastlosengipfel im Winter. Alpinistisch lockte somit ein Leckerbissen mit toller Sicht ins Freiburger Mittelland und in die Berner Alpen. Auch der Berner Weiler Abländschen, welcher im Winter nur aus dem fribourgischen Jaun erreichbar ist, war die Reise wert. So erschloss sich uns eine gänzlich unbekannte Geländekammer.

Dank früherem Start als die anderen Tage - der Wecker meldete sich um sechs Uhr - war der Schnee beim Start noch gefroren. In weitem Bogen gelangten wir zum Ruedersberg. Das war der Prolog zum steilen und rassigen Schlussaufstieg, wo wir teils die Skier am Rucksack festbanden und hochtrugen und teils - nach dem Skidepot - über ein ausgesetztes Grätchen hochkletterten. Mir gefiel dieser kurzweilige Aufstieg ausserordentlich. Felice machte das auch hervorragend, fürchtete sich aber etwas vor den steilen Hängen der Abfahrt. Diese zögerten wir hinaus, denn zuerst musste jetzt der Gipfel mit seiner sagenhaften Rundsicht genossen werden. Es war noch ein Mü wärmer als an den Vortagen und wiederum hatten wir den höchsten Punkt ganz für uns alleine. 

Der etwas technische Aufstieg und die steilen Hänge des oberen Teiles mit entsprechend vorsichtiger Fahrweise in der Abfahrt führten um 12 Uhr zu nur noch relativ guten Verhältnissen. Immerhin versanken wir nicht mehr so arg im Sumpf wie am Wistätthore und am Rothore. Leider liess ich mich von der Skitourenkarte und vorhandenen Spuren zur Direktabfahrt über die Bire verleiten. Es artete in einem wüsten Wald-Gehölz-Intermezzo aus. Dabei hätte es aussenrum eine problemlose Variante gegeben. Das passierte halt, weil wir keine Einheimischen und mit den örtlichen Verhältnissen nicht vertraut waren. Irgendwann waren wir aber zum Wald raus und wieder in offenen Hängen, die uns unbehelligt und mit weiteren Schwüngen im Sulz zum Auto zurückkehren liessen. 

Insgesamt war das eine richtig coole Tour mit einem wunderschönem Gipfel. Zwar war der obere Teil der Abfahrt für Felicitas' Gusto etwas zu steil. Aber für mich war's perfekt. Die Crôute au fromage mit saurem Most auf dem Jaunpass bei schönstem Frühlingswetter war also mehr als verdient. 

Id3058
Datum16.02.2023
TourWandflue
Ziel_erreichtJa
RouteAbländschen - Birematte - Undere Ruedersberg - Wandflue. Direktabfahrt über Underi Bire zurück nach Abländschen.
GipfelWandflue 2133m
BegleiterFelice
GebietBerner Oberland
TourentypSkitour
HM_rauf834
HM_runter834
Distanz_KM9.29
VerhaeltnisseDank früherem Start als die anderen Tage um 12 Uhr noch relativ gute Abfahrtsverhältnisse.
Huetten
Featured_Fototbi_2023-02-16.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit03:00:00
Abstiegszeit01:45:00
SchwierigkeitZS
Wetterschön - wolkenlos
MaterialSkitour normal
Relive_URL

volle Distanz: 10055 m
Maximale Höhe: 2143 m
Minimale Höhe: 1321 m
Gesamtanstieg: 973 m
Gesamtabstieg: -976 m
Gesamtzeit: 04:47:27
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