Eigentlich war die Skitourensaison 2019/2020 schon seit einem Monat beendet. Viele Faktoren haben zu diesem vermeintlichen Faktum geführt, darunter Corona, knappe Schneelage in diesem Winter, spaltenoffene Gletscher, fehlende Tourenpartner oder Abmachungen aller Art. Irgendwie wollte ich aber die Skisaison ohne Tourenwoche und ohne Skihochtouren noch nicht abschliessen. Das seit Wochen hervorragende Wetter stachelte geradezu zum Pläneschmieden an. Dazu hatten nach dem Lockdown die SAC-Hütten wieder geöffnet und durften zur Hälfte ausgelastet sein. Nur Bergbahnen fuhren immer noch keine, was den Aktionsradius weiter einschränkte. Aber beide Tatsachen - die nur halbe Hüttenbelegung und die anstrengenderen Anmarschwege - führten zu weniger Andrang im Hochgebirge. Nach mehreren erfolglosen Sondierversuchen gelang es mir dann vor dem Pfinstwochenende endlich, einen Tourenpartner zu finden und eine Hüttenreservation zu tätigen. Kuno war mit von der Partie und Renata von der Täschhütte hatte immerhin für zwei der drei Nächte eine Reservation angenommen. Für Samstagnacht würde sich dann schon etwas ergeben, hofften Kuno und ich. Am Freitagmittag konnte es also losgehen. Mitten an diesem prächtigsten Sommertag marschierte ich von zu Hause mit Ski und schwerem Rucksack los. Wie immer glotzten einige Leute etwas verdutzt, als sie mich im Bahnhof Luzern solcherart bepackt sichteten. Aber das war ich mir von vielen früheren Jahren gewohnt. Ich bestieg unbeirrt den Zug Richtung Bern. Kuno stieg in Sursee zu. Die Superverbindung über den Lötschberg bringt einem innert drei Stunden nach Täsch, was mit dem Auto nicht zu schaffen ist. Ein paar hektische Telefonate während der Zugreise galten einigen Sportgeschäften, dem Alpentaxi in Täsch sowie der Hütte. Kuno hatte nämlich nur noch ein Harscheisen und wollte das fehlende vor dem Start noch ersetzen. In Täsch fand sich kein offenes Sportgeschäft, sodass wir ungeplant bis nach Zermatt fuhren und Kuno dort bei Bayard Sport das Ausrüstungsteil ergänzen konnte. Dieses Harscheisen-Manöver kostete uns fast eine Stunde Zeit. Immerhin konnten wir das Taxi Freddy aus Täsch, welches uns auf die Täschalp bringen sollte, für nur zehn Franken Aufpreis nach Zermatt bestellen. So waren wir um Viertel nach fünf auf der Täschalp startbereit und ruckten die schweren Säcke auf unsere Schultern. Ich hatte mich für den Hüttenweg für die Turnschuhe entschieden, was zwar bequemes Laufen erlaubte, aber zusätzlich das Schleppen der Skischuhe erforderte. Mit fünfviertel Stunden war der Hüttenweg zum Glück ziemlich kurz, sodass das Ziehen in den Schultern nach dem Abladen der Säcke auf dem Hüttenbalkon nur mässig war. Die Täschhütte liegt an einem einmaligen Platz: das Weisshorn liegt ganz nah auf der anderen Talseite und auch das morgige Tourenziel, das Rimpfischorn, grüsste schon durchs Hüttenfenster. Viel Zeit blieb uns aber nicht für das Bewundern des Standortes, denn mit dem Eintreffen bei der Hütte stand auch bereits die scharfe Suppe des Abendessens bereit. Den Hüttenschlag bezogen wir also erst nach dem Essen und dem Durstlöschen. Dabei stellte sich heraus, dass das Problem der fehlenden Samstagnacht bereits gelöst schien und uns ein Platz für alle drei kommenden Nächte zugewiesen war. So legten wir uns mit vollem Bauch, gelöstem Ausrüstungsproblem und Vorfreude auf eine gute Tour zufrieden schlafen. |
Id | 2852 |
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Datum | 29.05.2020 |
Tour | Täschhütte |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Täschalp - Täschhütte |
Gipfel | |
Begleiter | Kuno |
Gebiet | Walliser Alpen |
Tourentyp | Wanderung |
HM_rauf | 511 |
HM_runter | 4 |
Distanz_KM | 3.15 |
Verhaeltnisse | Problemlos, kein Schnee. Schwerer Rucksack. |
Huetten | Täschhütte 2701m |
Featured_Foto | tbi_2020-05-29.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 01:10:00 |
Abstiegszeit | 00:00:00 |
Schwierigkeit | T2 |
Wetter | schön - leicht bewölkt |
Material | Skihochtour mit Seil, Eismaterial |
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