Stucklistock

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Didi steigt im Aufstieg zum Stucklistock Richtung Fleckistock, UR

Noch während der Heimfahrt von unseren Familienskiferien in Les Diablerets wollten Didi und Armin wissen, ob ich für eine Skitour im Meiental verfügbar wäre. Da wir die ganze Woche "nur" an den Skiliften gehanten hatten, war ich dieser Idee trotz der sieben Skitage in den Beinen nicht abgeneigt. Schliesslich gab es einen guten Wetterbericht und die Skiwoche war unfall- und ausser eines Langlaufsturzes auf die Hüfte fast beschwerdefrei verlaufen. Mit dem Gebietsvorschlag Meiental konnte ich mich gut anfreunden: die Anfahrt war mässig lang und besseren Schnee war sowieso weitherum Mangelware. Nach wie vor bestimmten die schneearmen und wintersturmgeprägten Verhältnisse die Skimöglichkeiten auf der Alpennordseite. 

Armin hatte noch mit Stefan und Roli abgemacht, mit welchen wir vor einem Jahr auf dem Brunnistock gewesen waren. Er nahm mich bis nach Goldau mit, wo wir uns in der Töffgarage trafen und meine Ski in Didis Auto umluden. Es war nämlich noch nicht klar, ob wir auch Armins Ziel Uratstock zustreben wollten oder eine der anderen Touren im Meiental mit etwas mehr Höhenmetern angehen wollten. Zuerst inspizierten wir den Aufstieg Richtung Rohrspitzli. Da ich aber keine Lust auf so viel schattigen Aufstieg verspürte, plädierte ich vorerst fürs Verfolgen von Armin & Co. Buchstäblich beim Loslaufen in Färnigen entschieden wir uns aber spontan für den Stucklistock. Die normalerweise von Lawinenschnee geprägten unteren und steilen Hänge sahen gut aus, und eine Spur schien ebenfalls vorhanden zu sein. Wir fuhren also die 50 Höhenmeter zur Meienreuss runter und überquerten auf dem kleinen Steg den Wildbach. Und hier passierte leider ein Missgeschick: ich blieb mit einer Stockspitze zwischen zwei Brückenbohlen hängen und krümmte das Teil so stark ab, dass die Stockspitze samt Telller abbrach. Mit einem Skistock ohne Teller - so viel war sofort klar - würde der steile Aufstieg zur Qual werden. Der Stock musste geflickt werden. Mit Draht, Holzstücken, Steinen und anderen vorhandenen Hilfsmitteln versuchte mein handwerklich nicht unbegabter Bruder zu retten, was nicht mehr zu retten war. Erst nach über einer halben Stunde Bastelei sahen wir ein, dass ein Ersatzstock beschafft werden musste. Also kehrten wir um und suchten die Häuser im Weiler Färnigen ab. Wir hatten tatsächlich Glück: Vor einem alten Haus waren Schneeschuhe und Skistöcke parkiert. Eine Frau genoss die ersten Sonnenstrahlen und so konnten wir sie fragen, ob sie Werkzeug oder Stockersatz haben würde. Und siehe da: Es war ein entbehrlicher Skistock vorhanden! Somit konnten wir nun voll ausgerüstet einen 2. Startversuch wagen. 

Jetzt galt es die 127 Spitzkehren - Didi hat sie nachträglich anhand des GPS-Tracks gezählt - in Angriff zu nehmen. Unsere Vorgänger hatten eine sehr gute Spur in die Staudenhänge gelegt, sodass wir rasch höher steigen konnten. Es wurde bald beträchtlich warm. Der Schweiss lief in Strömen - oder wie es Didi auszudrücken pflegt: das schöne Wetter lief einem das Gesicht runter. Mit einer Pause auf halber Strecke erreichten wir den Passübergang vor dem Gipfelgrat.  Weil unsere Vorgänger die ganze Spurarbeit im zuoberst sehr tiefen Schnee verrichtet hatten, konnten wir fast aufschliessen. Zu Fuss begannen wir den ersten, felsigen Teil des Grates hochzuklettern. Etwa auf halber Höhe kamen uns die Vorsteiger entgegen und berichteten, dass der Weiterweg zu steil und eisig sei. Ich hätte zwar Steigeisen und Leichtpickel mitgehabt, aber weil Didi diesbezüglich unbewaffnet war, entschieden wir uns auf der Quote 3200 ebenfalls zur Umkehr.

Die Abfahrt bot von fast allen Schneearten etwas. Das untere Drittel und die ersten Hänge waren pulvrig und gut zu fahren. Der grosse Mittelteil bot aber leider nur Bruchharsch und vereiste Windhänge. Summa summarum gab es immerhin mehr gute Schwünge auf der Abfahrt als Spitzkehren im Aufstieg. Ich war jedenfalls zufrieden mit dem konditionell ergiebigen Tag, auch wenn der Gipfelerfolg gefehlt hat. Bei Didi war die Enttäuschung vielleicht grösser, war das doch sein erster Versuch auf den Stucklistock zu klettern. Wir beschlossen, es nächstes Mal voll ausgerüstet und mit Ersatzmaterial zu versuchen und finalisierten den Tourentag in der Besenbeiz zu Meien.  

Id2838
Datum22.02.2020
TourStucklistock
Ziel_erreichtNein
RouteFärnigen im Meiental - Äbnet - Stuckli - Rütifirn - Pass Pt. 3163 - Stucklistock. Gleicher Weg zurück.
GipfelStucklistock 3313m
BegleiterDidi
GebietZentralschweiz
TourentypSkitour
HM_rauf1860
HM_runter1860
Distanz_KM18.08
VerhaeltnisseIm unteren Teil pulvrig und schön zum Steigen. Mittlere Partie abgeblasen. Oben viel Triebschnee.
Huetten
Featured_Fototbi_2020-02-22.jpg
Tourenideen
Aufstiegszeit05:00:00
Abstiegszeit02:00:00
SchwierigkeitZS
Wetterschön - leicht bewölkt
MaterialSkitour normal
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