Die Nacht in der Spitzmeilenhütte war eine typische SAC Hüttennacht. Wir hatten gut und üppig gespiesen und getrunken und den wunderbaren Abend genossen. Trotz der langen Wanderung über den Guldergrat und dem Viererzimmer ohne Fremdparteien war die Qualität der Nachtruhe durchzogen. Mein Ausflug ins Sägewerk des Schilstales war mitschuldig am Umstand, dass fast alle schon lange vor Sonnenaufgang um 5:30 Uhr wach waren. Wie dem auch sei: Wir trafen uns am Morgenessenstisch und stärkten uns für die zweite Etappe unseres Wander-Weekends. Wir traten als erste Wanderer vor die Hütte und wurden von einem prächtigen Morgen begrüsst. Der erste Wegabschnitt des Tages führte uns auf den Spitzmeilen. Dieser markante Felskopf auf der Kantonsgrenze Glarus-St. Gallen muss über ein Couloir auf seiner Südseite erklettert werden. Man hat dort Ketten montiert und jedem Besucher die Risikobereitschaft punkto Steinschlag selber überlassen. Wir befanden das Couloir für machbar. Auch Karin, welche in solchen Aufstiegen nicht so geübt ist, wagte sich munter in die Kraxelpartie. Abgesehen von den (nicht allzu vielen) loosen Steinen ist der Anstieg mit Hilfe der Ketten einfach. Somit konnten wir schon 5/4 Stunden nach Abmarsch von der Hütte vom Gipfel grüssen. Die Rundsicht wäre sicher top gewesen, hätte nicht ein Dunstschleier und die heraufwabernde Tageshitze den Weitblick behindert. Für den Abstieg sicherte ich Karin per mitgeführtem Seil, was sie auch das Abklettern problemlos meistern liess. Nach dem Spitzmeilen lag die Wegschwierigkeit des Tages hinter uns. Allerdings waren wir noch lange nicht am Ziel. Über viele Furggel, Grate und einige weitere Gipfel ging es munter auf und ab. Felicitas schmerzte ihre Achillessehne immer mehr, womit für sie das Wandern mehr und mehr zu einer Durchhalteübung wurde. Wir anderen drei genossen den Höhenweg aber sehr, sprossen doch wiederum viele Blumen am Wegrand und taten sich immer wieder neue Landschaftskammern und Ausblicke vor unseren Füssen und Augen auf. Kurz vor dem Madchopf trennte ich mich von meinen drei Begleitern. Ich erhöhte das Tempo, damit ich in Mels im Pizolpark für uns Futter beschaffen konnte. Ich hatte nämlich ein Ferienhaus in Schwendi gebucht, weil die Hotelzimmer im Weisstannental alle ausgebucht waren. Wir wollten grillieren, trinken und den Abend geniessen. Dafür brauchte es aber Ingredienzen, welche ich per Bus posten ging. Im Tal traf mich beinahe der Schlag: Die Hitze war mit 36° am Rand des Verkraftbaren. Zum Glück war die Migros kühl und die Getränke rasch beschafft. Der Bus zurück ins Weisstannental hielt vor dem Einkaufszentrum. Somit konnten die Getränke noch gut gekühlt bei den durstigen Kehlen anlangen. Beim Grillieren mussten wir improvisieren: der Ofen hatte kein Gas mehr. Aber auch ohne offenes Feuer schmeckte der Abend und das Essen hervorragend. Und da auch die Zimmer und Betten sehr komfortabel waren, konnte die lange und schöne Wanderung mit einem tiefen Schlaf ausklingen. |
Id | 3018 |
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Datum | 18.06.2022 |
Tour | Spitzmeilen - Madchopf - Weisstannen |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Spitzmeilenhütte SAC - Schönegg - Spitzmeilen - Schönbüelfurggel - Fansfurggla - Oxni - Siezfurggla - Lauifurggla - Guli - Madchopf - Obergalans - Untergalans - Rütenen - Weisstannen |
Gipfel | Guli 2355m; Madchopf 2236m; Oxni 2394m; Spitzmeilen 2501m |
Begleiter | Beni, Felice, Karin |
Gebiet | Glarus und Ostschweiz |
Tourentyp | Wanderung; Wanderung blau-weiss |
HM_rauf | 892 |
HM_runter | 1900 |
Distanz_KM | 19.30 |
Verhaeltnisse | Trocken, hochsommerlich heiss |
Huetten | Spitzmeilenhütte 2087m |
Featured_Foto | tbi_2022-06-18.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 01:15:00 |
Abstiegszeit | 05:45:00 |
Schwierigkeit | T4 |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Wanderung mit Seil |
Relive_URL | Relive Spitzmeilen - Madchopf - Weisstannen |