Alicia hatte mich schon zwei Wochen im Voraus für ihre erste Skitour mit Jan gebucht. Sie wollte ihre Lernpause draussen im Winterland Innerschweiz verbringen. Meine Aufgabe bestand darin, für eine passable Einstiegstour zu sorgen, wo Schnee und Höhenmeter stimmten. Das war kein leichter Auftrag: erstens hatte ich am Arvigrat vor zwei Tagen mit Dani wegen knapper Schneelage eben meine Ski ruiniert und zweitens tönte der Wetterbericht alles andere als nach vergnüglichem Wintertag. Nach mehrfacher Nachfrage, ob die beiden bei diesen Bedingungen immer noch motiviert waren - was sie bejahten - suchte ich nach einer passenden Tour. Spilmettlen schien eine gute Wahl zu sein: nahegelegen, nicht steinig, Bäume als Kontrasthilfe bei Whiteout-Bedingungen und mit 900 Höhenmetern so kurz, dass jederzeit geflüchtet werden konnte. 

Es kam weit weniger schlimm als befürchtet: weder waren fehlende Sicht noch ungenügende Schneelage ein Problem. Ja es riss sogar des Öteren die Nebel- und Wolkendecke auseinander, sodass ein paar Sonnenstrahlen die Gemüter erfreute. Jan wuchtete ein beachtliches Gewicht auf seinem Rücken den Berg hoch: Snowboard samt Schuhen belasteten seine Schultern. Ich lieh ihm mein Board, weil dieses doch schon etwas älter und Steinkontakt gewöhnt war. 

Die Tour auf die Spilmettlen war gemütlich und problemlos. Man hätte sie bei Benützung der Sattel-Bergbahn bis Mostelberg noch kürzer haben können. Aber das liess Alicias Touren-Ehren-Kodex nicht zu. Wir bummelten im Aufstieg ziemlich, was dafür Zeit liess, die schöne Winterlandschaft zu geniessen. Auch eine kleine Demonstration der Funktsionsweise unserer LVS-Geräte bauten wir in den Tag ein. 

Die Abfahrt war mindestens im ersten Teil genussreich, weil noch nicht so stark verfahren. Vor dem zweiten Teil genehmigten wir uns auf dem Mostelberg ein Kaffee Schneesturm, dessen Bezahlung Jan sehr verdankenswerterweise übernahm. Somit spürten wir güggsgestärkt nicht mehr so viel von den bereits stark frequentierten Hängen bis Sattel.