Dass Teenager ungewöhnliche Ideen haben, welche nicht immer berechenbar sind, ist ein bekanntes Faktum. Aber dass sie freiwillig und auf eigene Initiative morgens um drei Uhr aufstehen, um einen Sonnenaufgang auf dem Hausberg zu erleben, hat uns Eltern erstaunt. Anfangs eher etwas widerwillig, nach dem Aufstehen aber mit gleicher Begeisterung wie die Jungmannschaft machten wir also diesen Corona-Lockdown-Familienausflug zu ungewöhnlicher Stunde. Als Aufstiegsweg schlug ich die Weggiser Seite vor. Diese ist südlich ausgerichtet und - so nahm ich an - gänzlich schneefrei. Der Weg von der Seebodenalp auf den Stafel wäre wohl ziemlich rutschig gewesen. Von Weggis kann man auf der Rigistrasse bis auf fast 1000 Meter fahren: etwa dort wo der Masten der Luftseilbahn Rigi Kaltbad steht. Der Geissrügge bot sich als Aufstiegsroute an. Trotz Dunkelheit nahm ich an, dass dieser gut zu finden und problemlos zu begehen sei. Etwas erschrocken nahmen wir beim Abmarsch kurz nach fünf Uhr zur Kenntnis, dass der Wegweiser 2 Stunden 40 Minuten bis nach Rigi Kulm veranschlagte. Das wäre dann lange nach Sonnenaufgang um 7:01 Uhr (laut Google). Wir mussten uns also sputen! Der Geissrüggenweg war wie erwartet gut markiert. Etwas unerwartet waren die vielen Alu-Treppen auf diesem Aufstieg und die doch noch vorhandenen Schneereste auf dem Weg. Ganz so problemlos war es also nicht. Wir kamen aber störungsfrei bis zum Chänzeli, wo wir die ersten schönen Fotos des noch nächtlichen Luzerns schossen. Immer noch mit Stirnlampe bewehrt stiegen wir weiter zur Staffelhöhe. Jetzt wurde der Weg bedeutend flacher, was das Sputen vereinfachte. Das Morgenrot begann zu glühen und die Stirnlampen konnten im Rucksack verschwinden. Jetzt gab es wunderbare Stimmungen und gute Fotosujets. Die blaue Stunde ist eben doch die Spannendste - zumindest fotografisch gesehen. Um zehn vor sieben hatten es alle auf den Kulm geschafft - tatsächlich rechtzeitig vor dem grossen Lichtspektakel. Weil es bissig kalt war, mussten wir zuerst ein paar Schichten Kleider zulegen. Die Bise war unangenehm, begünstigte dafür die Fernsicht. Wir genossen die zauberhafte Morgenstimmung ausgiebig - trotz zittrigen Händen und kalten Füssen. Unterhalb des Kessibodens fanden wir bei der grossen Feuerstelle ein windgeschütztes Plätzchen. Dort gab es ein üppiges Frühstück, liebevoll von Alicia zusammengestellt. Derart gestärkt schafften wir auch noch den Gegenanstieg zum Rotstock, welcher ebenso wie der Kulm eine schöne Rundsicht bietet. Trotz Corona-Lockdown hatte der Laden im Kaltbad geöffnet. Ein Capuccino samt Nussgipfel waren ein gut vertretbarer Lohn für das frühe Aufstehen. Zurück zum Auto ging es über den schönen Steigle-Weg, der ein paar Leitern und abermals schöne Ausblicke bot. |
Id | 2843 |
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Datum | 04.04.2020 |
Tour | Sonnenaufgang auf der Rigi |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Hüttenberg oberhalb Weggis (Rigistrasse) - Müseralp - Geissrügge - Chänzeli - Staffelhöhe - Rigi Staffel - Rigi Kulm - Rigi Staffel - Rotstock - Rigi Kaltbad - Steigle - Rigistrasse |
Gipfel | Rigi Kulm 1798m; Rigi Rotstock 1659m |
Begleiter | Alicia, Aurelio, Felice |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Wanderung |
HM_rauf | 928 |
HM_runter | 928 |
Distanz_KM | 14.87 |
Verhaeltnisse | Noch etwas rutschig wegen Schnee und Eis auf dem Geissrügge. Sonst problemlos und trocken. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2020-04-04.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 01:50:00 |
Abstiegszeit | 02:00:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Wanderung leicht |
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