Auf Vorschlag von Didi und in Abwesenheit der besten Ehefrau von allen begaben wir uns zu dritt an diesem etwas wolkendurchzogenen Samstag auf den blau-weiss markierten Wanderweg auf den Chaiserstuhl. Zwar waren für den Nachmittag und Abend Gewitter und Regengüsse angesagt. Aber die Dauer der Wanderung sowie der prognostizierte trockene Morgen sollten für eine angenehme Tour ausreichen. 

Den ersten Teil des Aufstiegs verkürzten wir mit der Seilbahn bis Oberspies. Das ist das berühmte "Fränklerbähnli", das normalerweise den fehlenden Schnee auf der Skiabfahrt von der Sinsgäuer Schonegg ersetzt. Heute frequentierten wir es aber bergwärts und liessen uns vom Bauer und Seilbahnwart  gleich noch den besten Aufstiegsweg zur Schonegg zeigen. Viel falsch machen konnte man nicht auf diesem Weg. Ausser wir wären an der Haghütte vorbeigestiegen, welche ein vorzügliches Bergbeizli und äusserst schmuck hergerichtet ist. Wir setzten uns zum Kaffee hin und bewunderten die mit viel Detailliebe geschmückten Tische und Ställe. 

Eine nächste Pause gab's auf der Sinsgäuer Schonegg. Diese hatten wir schon öfter im Winter besucht als im Sommer. Jetzt im Bergfrühling ist ein Besuch  aber ebenso lohnenswert. Hier beginnt der blau-weiss markierte, steile Weg Richtung Chaiserstuhl. Er ist im Aufstieg eigentlich gefahrlos zu begehen und die noch vorhandenen Schneefelder liessen sich elegant umgehen. Auf dem Grat angelangt eröffnete sich eine prächtige Sicht in die Bannalper Berge und zum Urirotstock / Brunnistock. Man weiss gar nicht, ob man in die Ferne gucken oder der Blumenpracht am Wegesrand frönen soll. 

Relativ rasch erreichten wir nach eifriger Fotografiererei den Gipfel. Die Regenwand im Westen schien noch ein paar Stunden entfernt, weshalb es einen gemütlichen Gipfelhock gab. Zwei Gleitschirmler hatten es eilig mit Starten. Dem ersten gelang das Abheben gut, der zweite brachte seinen Schirm nicht hoch und ging unterhalb des Gipfels etwas unsanft wieder zu Boden. Blessuren hat er allerdings keine davongetragen. 

Im Abstieg konnte ich eine Schneerunse bis weit hinunter Richtung Räckholteren nutzen, derweil Didi und Suse brav dem Weg folgten. Um zwei Uhr waren wir alle zurück auf der Bannalp und schwebten mit der Seilbahn zu Tale. Eine schöne Wanderung ging zu Ende. Nass wurde das Auto übrigens bereits auf der Heimfahrt. Der Regen war also gar nicht mehr so weit entfernt wie noch auf dem Gipfel angenommen.