Noch immer wirkte das Hochdruckgebiet über dem Alpenraum, wobei das Flachland im Nebel darbte, während auf den Bergen der goldene Herbst bei warmen Temperaturen seinen Rückstand vom Oktober aufholte. Nach dem abenteuerlichen Sisiger Spitz und der Klettertour am Grimsel wollten wir heute in der Nähe etwas unternehmen. Die Pilatuskette bot sich an. Nach kurzem Nachdenken beim Einschlafen kam mir in den Sinn, dass mir jemand vom Orchester erzählt hatte, dass es aufs Widderfeld eine rassige T5 (oder so) Route gäbe. Das wollten wir ausprobieren. Also lenkten wir unser Stromschnurrli (alias Selun alias Toyota bZ4x) auf die Lütholdsmatt. Dass wird dort oben nicht die Einzigen auf Parkplatzsuche sein würden, war bei diesem Prachtswetter anzunehmen. Aber dank Gebietskenntnis fand sich beim Blätz problemlos ein Plätzchen. Dieses hatte zudem den Vorteil, dass bei der vorgesehenen Rundwanderung das Gefährt schon am richtigen Ort stand und erst noch ein paar Höhenmeter gespart werden konnten. Bis auf den Birchboden folgten wir dem ausgeschilderten Wanderweg und genossen die wunderbare Herbststimmung. Den richtigen Einstieg fürs Widderfeld hatte ich auf hikr.org gesucht. Dort fanden sich mehrere Einträge über einen Aufstieg durch die Südflanke. Erst im Nachhinein sollte sich herausstellen, dass wir besser eine andere Quelle zur Routenfindung genutzt hätten. Wir folgten also der Beschreibung eines gewissen «Bombo» aus dem Jahre 2012. Diese beschrieb einen Weg via Mondmilchloch und dann durch die Südflanke der Schyflue. Sie war mit T5+ taxiert, was uns vorerst nicht abschreckte. Den Weg bis zum Mondmilchloch fanden wir problemlos, weil auch schon mal gegangen. Von dort hiess es in der Beschreibung, es ginge gerade hoch bis unter die Felsen der Schyflue und dann ein Geröllfeld querend zu einem Durschschlupf in der Felswand der Schyflue. Wir taten, wie im Text geheissen und fanden auch einige der Hinweise: hängendes Seil aus der Felswand, Kletterrouten, Gemswechsel. Aber das Gelände wurde immer unangenehmer und gerölliger. Keine Wegspuren und erst recht keine Markierungen, von denen im Text die Rede war. Nach einer Apfelpause beschlossen wir umzudrehen. Es hätte nämlich ein Stück gedroht, das nur aufwärts zu gehen schien und nach Blockierung im Falle eines Rückzugs aussah. Die Rega wollten wir heute aber nicht bemühen. Also ging es über das gleiche, teils heikle Gelände zurück zum Mondmilchloch und dann zum Birchboden. Dort setzten wir uns aufs Hüttenbänklein, genossen Sonne und mitgetragene Sandwiches und sinnierten über unseren Verhauer nach. Wir konsultierten nochmals unsere Mobiles. Und siehe da: Auf dem SAC Tourenportal hätte es eine tipp-toppe Beschreibung der Route gegeben, allerdings 500 Meter weiter östlich. Sie ist dort sogar als Abstieg beschrieben und «bloss» mit T4 bewertet. Da der Tag doch schon etwas fortgeschritten war und es Anfang November war, lenkten wir unsere Schritte bergabwärts (statt nochmals Richtung Widderfeld) und hoben die Widderfeld Südflanke für später auf. Da sie so nahe an unserer Haustür liegt, können wir diese Tour problemlos im nächsten Jahr nochmals probieren. |
Id | 3185 |
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Datum | 03.11.2024 |
Tour | Schyflue (Widderfeld) - Geröllverhauer |
Ziel_erreicht | Nein |
Route | Lütholdsmatt - Langenmatt - Alpnacher Fräkmünt - Birchboden - Mondmildchloch - Schyflue. Umgekehrt auf ca. 1820m und zurück auf gleichem Weg zum Birchboden. Via Schy zurück zum Auto auf der Lütholdsmatt |
Gipfel | |
Begleiter | Felice |
Gebiet | Zentralschweiz |
Tourentyp | Wanderung; Wanderung blau-weiss |
HM_rauf | 749 |
HM_runter | 749 |
Distanz_KM | 12.50 |
Verhaeltnisse | Problemlos, trocken |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2024-11-03.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 02:45:00 |
Abstiegszeit | 01:45:00 |
Schwierigkeit | T5 |
Wetter | schön - wolkenlos |
Material | Wanderung leicht |
Relive_URL | Relive Schyflue (Widderfeld) - Geröllverhauer |