Gut ausgeschlafen und mit einem tollen Frühstück gestärkt brachen wir zur zweiten Tagesetappe dieses Schweiz³-Abschnittes auf. Nur ungern verliessen wir das einmalige Hotel Kloster Fischingen mit erstem Ziel Frauenfeld. Auf nur schwach befahrenen Strassen erreichten wir den Thurgauer Kantonshauptort ohne Probleme. Auch das Regierungsgebäude war rasch gefunden. An diesem hübschen Ort hielt es uns trotzdem nicht lange: Es lockte nämlich die Thur und der erste Kantonstiefpunkt dieses speziellen Projektes. Dieser Punkt befindet sich interessanterweise nicht an den Gestaden des Bodensees oder des Rheins, sondern an der Thur bei Neunform. Die Thur mündet ausserhalb des Kantons in den Rhein und ist hier schon auf 25 Meter tieferem Niveau als der Bodensee. Allerdings floss sie erdbraun daher (wohl vom Grossregenfall vorgestern) und lud nicht zum Baden. Ein Fussbad und ein paar Fotos mussten genügen. 

Wir wanderten über Wiesen zu unseren Velos zurück und setzten die Fahrt nach Schaffhausen fort. In Dachsen-Nohl wollten wir den Rheinfall besichtigen. Da man dafür aber von dieser Seite her Eintritt bezahlen muss, verschoben wir das Vorhaben auf morgen. Vielmehr fuhren wir in die Stadt hinein und erstanden uns im Coop ein schönes Sommermittagessen. Vor der Weiterfahrt zum Hotel und zum Kantonshöhepunkt wollten wir nämlich eine lange Pause machen. Diese nutzten wir zum Faulenzen, Schwimmen im Rhein und Glacé-essen bei Bertìn (Tipp von Alicia). Auch die 30° am Schatten waren für die 600 Höhenmetern bis zum Hagen auf dem Randen alles andere als die Idealtemperatur. 

Erst um 18 Uhr fuhren wir dann weiter und luden unser Gepäck im Gasthof Ziegehütte ab, wo wir übernachten wollten. Jetzt war es wärmemässig angenehmer (allerdings mit meinem Tourenvelo ohne Motor immer noch schweisstreibend). Gemächlich wurde auf einer guten Strasse bis zum höchsten Punkt Schaffhausens hochgekurbelt. Das ist der Hagen beziehungsweise der Hagenturm, welcher sich auf einer breiten Eisentreppe mit 225 Stufen ersteigen lässt. Da weit und breit keine Menschenseele zugegen war und zudem der Sommerabend sich von der angenehmen Seite zeigte, liess ich die Drohne hemmungslos über dem Turm schweben. 

Beim Runtersausen über eine andere Strasse als beim Weg hinauf wurde es fast schon ein bisschen kühl. Wir waren dank dieser Schussfahrt bald wieder bei der Ziegelhütte zurück und genossen dort ein Abendbier und einen feinen Thonsalat garniert.