Nachdem ich dieses Tourenziel in einem Berg-Newsletter entdeckt hatte und es meinen Kollegen per Whatsapp vorschlug, entbrannte eine kleine Diskussion darüber, ob sich die relativ weite Anreise ins Berner Oberland lohnen würde. Da Dani aber schon angebissen hatte und seine Tochter Michelle ohnehin sehr früh am Morgen auf den Bahnhof bringen musste, konnten wir auch Kuno davon überzeugen, mit uns die Fahrt über den Brünig anzutreten. Er sollte es nicht bereuen! Mit noch reichlich Pudding in den Beinen (vom gestrigen Tag mit Skitour und Skifahren herrührend) war ich froh, in Dani einen kompetenten Chauffeur auf der kehrtunnelbewehrten Strecke nach Isenfluh im Lauterbrunnental neben mir zu wissen. So konnte ich noch etwas ausspannen, bevor es mit Laufen losging. Die Tour kann mit der Seilbahn von Isenfluh nach Sulwald etwas verkürzt werden, was wir natürlich ausnützten. In dieser Gegend war noch nie jemand von uns drei unterwegs gewesen, was beim Abmachen gestern mit ein Argument war, es mit dieser Ecke des Kantons Bern zu versuchen. Die Aussicht auf das nahe Dreigestirn von Eiger, Mönch und Jungfrau rechtfertigten die lange Anreise sofort. Der Aufstieg führt abwechslungsreich über Alpweiden, Waldstücke und Steinblocklandschaften. Entgegen den gestrigen Erfahrungen, wo mit einem identischen Wetterbericht ein stahlblauer Tag glänzte, war heute der Himmel bedeckt. Nur einzelne blaue Löcher nährten die Hoffnung, in der Abfahrt besseres Licht als im Aufstieg vorzufinden. Aus diesem Grund machten wir nur eine kurze Trinkpause im Aufstieg. Im oberen Teil führte die Route auf der Südseite unter den Lobhörnern hindurch und dann in eine Mulde vor dem langen Schlusshang zum Gipfel der Schwalmere. Die Neuschneemengen waren beträchtlich und Überholmanöver entsprechend mühsam. Nach knappen drei Stunden war der Gipfel schon um elf Uhr erreicht. Vorerst lud die herrschende Südströmung und der bedeckte Himmel noch nicht zum Rasten ein. Aber ganz ohne Zwischenverpflegung die Abfahrt antreten wollten wir auch nicht. Zum Glück! Denn nun klarte es langsam auf und man begann Konturen zu erkennen und es kamen Abfahrtsvorfreuden auf. Dani war nun nicht mehr zu halten. Also stürzten wir uns in die wunderbaren Hänge Richtung Soustal hinunter. Der Pulverschnee durfte so richtig schön stieben. Dieser Teil war definitiv der attraktivste des Tages! Viel mühsamer als wir auf unseren Skiern wühlte sich eine Gämse durch die Hänge, wurde durch uns aber nicht weiter gestört. Sehr zufrieden mit unserer Tourenwahl setzten wir uns später in Wilderswil an den Beizentisch und genehmigten ein grosses Bier. Nachzutragen bleibt noch der Witz eines Älplers, der mich nach dem dümmsten Berg im berühmten Dreigestirn fragte. Es sei der Mönch, weil er ein Leben lang neben der Jungfrau liege. |
Id | 2674 |
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Datum | 12.02.2017 |
Tour | Schwalmere |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Sulwald ob Isenfluh - Suls - Sousegg - Querung S Lobhörner - Schafwägli - Schwalmere - Hohgant - Chantbach - Soustal - Balm - Isenfluh |
Gipfel | Schwalmere 2777m |
Begleiter | Dani, Kuno |
Gebiet | Berner Oberland |
Tourentyp | Skitour |
HM_rauf | 1456 |
HM_runter | 1885 |
Distanz_KM | 19.35 |
Verhaeltnisse | Bedeckter Himmel mit leichter Südströmung. Erst am Nachmittag aufgehellt. Für die Abfahrt gutes Licht. Viel und schöner Pulverschnee. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2017-02-12.jpg |
Tourenideen | Skitouren rund um die Lobhornhütte mit Abfahrtsvarianten, z.B. Lobhorn NE-Hang |
Aufstiegszeit | 03:00:00 |
Abstiegszeit | 01:30:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | wolkenverhangen |
Material | Skitour normal |
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