Augrund von Absagen meiner Tourenpartner aus unterschiedlichen Gründen unternahm ich diese Solotour an einem prächtigen Sonntag in der nahen Melchsee-Frutt. Nach einem Samstag vor dem PC und seinen Blog-Problemen musste ich unbedingt an die frische Luft. Zumal der Wetterbericht unten grau und oben blau meldete. Die beste Ehefrau von allen war wegen Seminarverpflichtungen leider auch nicht verfügbar. Und da sich unser neues Auto zusammen mit der Tochter erstmals über die Grenze nach Italien wagte, war ich auf öV angewiesen. Dies sollte sich bei der Rückfahrt als vorteilhaft erweisen, weil es heute noch viele weitere Sonnenhungrige gab, die sich am Lopper im Stau abmühen durften. 

Kurz nach neun Uhr war ich auf der Frutt startklar und machte mich auf die sehr lange Strecke, die ich heute absolvieren wollte. Mit knapp 1300 Höhenmetern Aufstieg war es nicht die Höhendifferenz, welche die Muskeln anspannte. Es waren die Kilometer. Bis weit hinter die Tannalp benützte ich die hervorragend präparierte Langlaufloipe. Danach war der Schafberg rasch erreicht. Ein bissiger Wind verhinderte vorerst eine gemütliche Gipfelrast. Ich begab mich also zügig auf die Abfahrt, wobei ich die etwas nördlicher gelegene Hänge wählte. Und siehe da: diese wiesen wider Erwarten wunderbaren Pulverschnee auf. Mit meinen Schneelesefähigkeiten ergab sich so eine mehr als passable Abfahrt. 

Zur Feier der schönen Schwünge kehrte ich im Berghotel Tannalp auf ein Most ein. Hier war es nun schön warm, wenn auch übervoll mit Leuten. Bald fellte ich wieder auf und begann den zweiten Aufstieg des Tages auf die Hohmad. Das dauerte ziemlich genau eine Stunde, wobei sich der Übergang über die Chringe als handzahm erwies. Ich konnte ganz alleine und bei nun nicht mehr störenden Winden eine gemütliche Gipfelrast einlegen. 

Die heutige Tour hatte ich auch deshalb gewählt, weil ich angesichts der knappen Schneelage rasch auf die Skitpisten des Bonistocks gelangen konnte. Auf dieser war es natürlich ein Leichtes und Rasches, wieder auf die Stöckalp zu gelangen. Eine erfreuliche und unerwartete Begegnung mit Michelle rundete meinen sehr gelungenen Solotourentag ab.