Nachdem an meinem Geburtstag, dem 21. Juli, Scuba Diving in Vila Franca do Campo auf der Hauptinsel São Miguel angesagt gewesen war, wollten wir am 22. Juli auf die kleine Insel Santa Maria dislozieren. Der Reise- und Flugplan diktierte einen sehr frühen Start von unserer Unterkunft "Quinta Altamira". Bereits um vier Uhr mussten wir aufstehen, damit genügend Zeit blieb, zum Flughafen zu fahren, die Mietautos zurückzugeben und einzuchecken. Der Start des Fliegers war um sieben Uhr. Wir massen die Flugzeit zwischen den beiden Inseln auf die Sekunde genau: fünfzehn Minuten und dreizehn Sekunden waren die Räder des Fliegers ab Boden. Wir wissen nicht, ob überhaupt 1000 Meter Flughöhe erreicht wurden oder der Pilot nur so tat, als fände ein Steig- und Sinkflug statt. Auf jeden Fall landeten wir bereits um 7 Uhr 20 in Santa Maria und stellten erst einmal fest, dass die in den Reiseunterlagen so gepriesene "Sonneninsel" Santa Maria uns mit Starkregen empfing. Zudem stand bei "Autatlantic" nur ein Mietauto bereit. Dieses Problem liess sich mangels verfügbarer Fahrzeuge nicht lösen, weshalb uns die nette Frau vom Schalter einen Transport in die Stadt anbot. Zum Glück liegt diese dank der Überschaubarkeit der Insel sehr nahe, was ihr das Verlassen des Schalters ermöglicht hatte. Etwas mehr Glück hatten wir im Hotel "Charming Blue", wo die reservierten Zimmer bereits zu dieser frühen Morgenstunde beziehbar waren. Dies erlaubte uns das Nachholen von etwas Schlaf und einen Bummel durch das Städtchen Vila do Porto samt Lunch-Beschaffung. Da wir zu siebt nur ein Auto hatten und somit nur beschränkt mobil waren, mussten wir bei der Planung des weiteren Tagesverlaufs etwas Phantasie walten lassen. Da eine der Wanderungen im bereits erwähnten Büchlein im Städtchen losging bzw. endete, beschlossen wir, uns aufzuteilen. Während Felice und ich mit dem Auto nach Praia Formosa fuhren, wo die Wanderung endete, wanderten die Petermanns gleich von Vila los. Wir wollten uns etwa in der Mitte des Weges treffen und den Autoschlüssel übergeben, damit Dani & Co. mit dem Auto zurückfahren konnten, während für Felice und mich der Ausflug im Hotel enden sollte. Alicia und Aurelio konnten wir nicht zum Mitkommen überreden. Das war sehr schade, denn der absolvierte Weg war wirklich sehr attraktiv und abwechslungsreich. Nach einem Bad in Praia Formosa gingen wir zuerst der Küste entlang, was wegen der Flut nicht ganz ohne war und zwei Mal auch nasse Füsse bedeutete. Es war dies das spektakulärste Stück des Weges: ein ständiges Auf und Ab inmitten mediterraner Vegetation. Mal über Sand gehend, mal über Vulkansteine kletternd: Stets hielt die nächste Biegung einen überraschenden Ausblick oder ein kniffliges Wegstück bereit. Zudem hatte der Regen längst aufgehört und war einem immer blaueren Himmel gewichen, was das Farbenspiel noch schöner machte. Ob all der Pracht am Wegesrand und der fleissigen Fotografiererei schafften wir es nicht bis in die Mitte des Weges zur Autoschlüsselübergabe mit Petermanns. Das war aber völlig egal. Der Weg war derart eindeutig, dass man sich nicht verpassen konnte. Am Kreuzungspunkt kurz nach der wunderschönen "Prainha" ("Strändchen") hatte Philipp eine Überraschung für uns: einen Vierbeiner, der den Petermanns den ganzen Weg von Vila bis Prainha gefolgt war. Dankbar schickten sie diesen mit uns retour, was der Hund während der nächsten drei Stunden brav tat. So kamen wir zu einem neuen Begleiter. Es war ein braves und stilles Tier und hat diesen Weg kaum zum ersten Mal absolviert. Auch dem Weiterweg mangelte es nicht an Attraktionen: eine Höhle, ein grosser Felsen voller Versteinerungen sowie eine Art Vulkanlehrpfad luden zum Verweilen und Geniessen ein. Bei jeder Wegbiegung fielen Lobesworte, Aahs und Ohhs. Nach einigen gemütlichen Wanderstunden langten wir im Hafen von Vila do Porto an und inspzizierten gleich unsere Tauchschule, mit welcher wir an den nächsten zwei Tagen ausfahren wollten. So endete ein anfangs verregneter Tag mit einem prächtigen Nachmittag und natürlich einem feinen Nachtessen. Der Hund übrigens, welcher uns bis uns bis fast vor die Hoteltür gefolgt war, verlor sich so plötzlich in den Gassen von Vila, wie er aufgetacht war. Wir haben heute noch keine Ahnung, wem das Tier und in welches Haus am Wegrand es gehörte. |
Id | 2696 |
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Datum | 22.07.2017 |
Tour | Santa Maria Azoren: Vila do Porto Küstenwanderung |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Praia Formosa - Forte da Prainha - Prainha - Casa do Boa Vista - Vila do Porto |
Gipfel | |
Begleiter | Alicia, Aurelio, Dani, Daniela, Felice, Philipp |
Gebiet | Azoren |
Tourentyp | Wanderung |
HM_rauf | 394 |
HM_runter | 316 |
Distanz_KM | 10.90 |
Verhaeltnisse | Tropisch und azorenüblich, gut zu gehen. Bei Flut ev. nicht gangbar. |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2017-07-22.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 01:45:00 |
Abstiegszeit | 02:00:00 |
Schwierigkeit | WS |
Wetter | schön - leicht bewölkt |
Material | Wanderung leicht |
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