Bevor ein Genua-Tief massenweise Regen in die ligurischen Apennin zu kippen drohte, wollten wir das präfrontale Wetter zu einem Ausflug in eine der berühmten Klettergärten von Finale Ligure nutzen. Laut Meteoblue sollte es heute noch trocken bleiben, sodass klettern eine gute Wahl schien. Die Hügelketten des Apennin waren bereits wolkenverhangen, aber nahe beim Meer herrschten trotz bedecktem Himmel gute Kletterbedingungen. Im Outdoor Active fand ich ein Klettergebiet, das für uns machbare Routen aufzuweisen schien. Es liegt oberhalb von Borgio Verezzi mit Blick nach Finale runter (aber erst wenn man sich an der Felswand einmal über die Baumobergrenze gearbeitet hat). Der Zustieg war nicht ganz offensichtlich, weil die Wegbeschreibung mindestens zweideutig war und der Wald oberhalb des hübschen Bergdörfchens Verezzi viele Wegverzweigungen aufwies. Wir fanden unsere Felswand aber innert nützlicher Frist und versuchten es an einer ersten steilen Route. Da ich kein Topo des Gebietes hatte, musste ich die Routen on-sight beurteilen und eine davon einfach mal versuchen. Mein fehlendes Klettertraining liess mich aber in der steilen Wand schon nach 25 Metern reichlich schwitzen. Für die letzten Meter vor dem Stand musste ich Forfait geben. Immerhin konnten sich danach alle dank Top-Rope an diesem Felsen austoben. Bis zur Umlenkung schafften es alle. Nach einem Lunch suchten wir eine neue Kletterwand und Routen, wo gerade niemand unterwegs war. Im "settore sinistra" fanden sich etwas weniger steile Routen, von denen wir dann tatsächlich zwei schafften. Sie wiesen schätzungsweise Schwierigkeitsgrad V+ auf, waren sehr gut abgesichert und schön zu klettern. Auch Felice und Aurelio schafften es im Nachstieg. Die Abseilstellen waren gut eingerichtet und spektakulär. Der Fels in Finale ist kalkig mit grossen Löchern - wirklich schön zum klettern. Ich hatte mir das Ganze aber etwas anders vorgestellt: näher beim Meer, weniger waldig und die einzelnen Klettergebiete viel näher beieinander. Auf dem Rückweg kehrten wir in der Bar bei der Chiesa di Santa Maria Maddalena ein und waren sehr überrascht, dass einem nebst den bestellten Bier auch zwei riesige Teller fritierter Foccaccia-Bällchen serviert wurden. Das stillte den ersten Hunger vorzüglich. Wir kurvten nach dem Durststillen wieder den Berg runter und wollten eine Nase voll Finale Ligure nehmen. Dazu cruisten wir auf dem Lungomare und bestaunten die hübsche und geschäftige Touristenstadt. Plötzlich hörten wir von hinten eine vertraute Frauenstimme: Michelle Petermann joggte neben uns her und rief FELICITAAAS! Was für ein Zufall. Zwar wussten wir, dass sie mit ihrer Kollegin Angie in Finale war, rechneten aber nicht mit diesem spontanen Zusammentreffen. Die beiden Frauen waren nämlich eben erst angekommen. Wir feierten diesen Fall von gutem Karma mit einem Apéro samt feiner Stuzzichini («Häppchen») und später auch mit einem Nachtessen. Ein schöner Klettertag fand so seinen Abschluss am Meer im Kreise guter Freundinnen. |
Id | 2961 |
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Datum | 03.10.2021 |
Tour | Rocce dell'Orera - Verezzi - Finale Ligure |
Ziel_erreicht | Ja |
Route | Verezzi - Chiesa San Martino - Rocce dell'Orera Klettergarten. Gleicher Weg zurück |
Gipfel | |
Begleiter | Aurelio, Felice |
Gebiet | Ligurische Alpen |
Tourentyp | Klettergarten |
HM_rauf | 250 |
HM_runter | 250 |
Distanz_KM | 10.59 |
Verhaeltnisse | Fels trocken und angenehme Temperaturen |
Huetten | |
Featured_Foto | tbi_2021-10-03.jpg |
Tourenideen | |
Aufstiegszeit | 02:40:00 |
Abstiegszeit | 00:40:00 |
Schwierigkeit | V+ |
Wetter | wechselhaft |
Material | Klettermaterial |
Relive_URL |